Freitag, 27. Januar 2012

NEIN !

Nein, ich möchte nicht aufstehen. 

Nein:

ich mag nicht mehr 
ich gehe nicht arbeiten 
ich habe keine Energie 
ich verlasse meine Wohnung einfach nicht mehr  
ich gehe nicht zum Geburtstag 
ich ertrage die vielen Menschen nicht


    Kennen Sie diese Sätze, die Gefühle, wenn Sie diese Sätze laut aussprechen,  leise denken, die Augen schließen und sich selbst beobachten und wahrnehmen?

    Viele Betroffene sagen, dass Sie sich nicht mehr spüren können. Sie verlieren das Gefühl und Gespür für sich, wissen nicht mehr wo sie enden und der andere beginnt. Manche sind hochsensibel, wenn es um die eigene Bedürftigkeit geht, können aber die eigenen Handlungen und Wirkungen nicht mehr einschätzen. Alles ist dumpf, taub, weit weg, schwer und einfach nur leer. Verzweiflung macht sich breit, weil man sich nicht mehr spüren kann. Weil es sich anfühlt, als wäre man nicht mehr da, oder man wäre jemand anders. Einige müssen täglich ihre eigenen Grenzen überschreiten, damit sie sich überhaupt noch spüren können. Das kann ein exzessives Konsumverhalten sein, Belohnungen wie Einkaufen, oder Essen gehen, oder einen guten Tropfen gönnen, quasi die Wert-schätzung über das Produkt bzw. Leistung erfahren. Andere verreisen jedes Wochenende, nur damit sie nicht alleine mit sich sind. Wieder andere betreiben Sport bis zur Schmerzgrenze, powern sich noch mehr aus, noch mehr Adrenalin, noch hochtouriger und dann das große wundern, warum man nun auch noch körperlich so erschöpft ist, wobei null an Schlaf zu denken ist.  Ganz schlimm wird es wenn Suchtmittel ins Spiel kommen wie Tabletten, Drogen, Alkohol etc. wenn metaphorisch die Symptome betäubt, ertränkt und gedämpft werden… 

    Aus solch einer Situation scheint es sehr schwer vorstellbar zu sein, dass sich die Situation verbessern könnte. Wenn man die Frage stellt, wie und wann es besser sein könnte, erscheint das so unendlich weit weg und nahezu unmöglich. „Ihr wisst gar nicht wie es mir geht, wie ich mich fühle und wie sich das alles anfühlt…“ hören Angehörige, Partner, Kollegen, Vorgesetzte.

    Es gibt 1000 Gründe warum man etwas nicht ändern kann, kaum eine Handvoll Gründe wann es gehen würde. Es ist richtig, dass es schwer ist, aber es ist richtig, dass es für alles eine Lösung gibt; sofern man das möchte. Wenn Sie nun diesen Gedanken Taten folgen lassen würden und könnten. Aus dem NEIN schrittweise ein JA würde, wie würde sich das anfühlen, was würden Sie spüren, woran würde Ihr Umfeld das erkennen können? Könnten Sie die „Reise“ beschreiben? Würden Sie irgendwo hinreisen, wo sie sich auskennen, mit dem Ort etwas verbinden (Reise in die Vergangenheit), oder würden Sie sich auf ein mögliches Abenteuer einlassen (Wunsch- oder Traumreise) ? 

    Wenn Ihr Körper ein Stein wäre, welcher Stein wäre es, wie würde er aussehen. Wäre es ein „normaler“ Stein, ein Edelstein, ein Kieselstein, klein, groß, rund, glatt, Ecken und Kanten usw.? Schließen Sie die Augen, gehen Sie auf Reisen und seien Sie der Stein, versuchen Sie wahrzunehmen, wie Sie sich fühlen. Erlauben Sie sich in den Stein zu sinken und einfach nur zu spüren…

    Montag, 23. Januar 2012

    Ich hab's gleich, ich kann es schon sehen !

    … ist eine häufige Reaktion auf Dauerstress. Auslöser für Dauerstress können auch durch Perfektionismus ausgelöst werden. Kennen Sie solche Zeitgenossen?

    Pünktlich zur Arbeit kommen, das kennen die gar nicht. Sie sind schon vorher da, dann ist alles noch ruhig, es können noch in Ruhe Mails abgearbeitet werden bevor der Alltag beginnt. Termine planen, Vorbereitungen treffen usw. Sie sind auch noch da, wenn der Letzte gegangen ist. 


    Vor dem Meeting noch ‚schnell‘ das Excel Dokument zum 100 Mal umformatiert, nochmal schnell einen Plausibilitätscheck drüber, es darf KEIN Fehler drin sein, wer will sich schon blamieren! Die Powerpoint zum x-ten Mal vergrößert, da fehlt ein Punkt, das soll Hellgrau sein(!?), warum ist auf der Seite 5 ein anderer Farbton und warum, die Überschriftenzeile nicht linksbündig!? Habe es doch extra im Master so angegeben, warum nicht gestern, da hätte man noch Zeit gehabt, warum jetzt? Das Herz schlägt 4x so schnell, der Schweiß rinnt, der Puls ohrenbetäubend bumm bumm bumm… Die Uhr zählt gnadenlos runter, noch 15 Minuten bis zum Meeting, noch 10, noch 5; Boarding completed!


    Wer füllt denn nie das Druckerpapier nach und warum ist immer wenn ich in der Teeküche Kaffee aufsetze alles leer, wenn ich mal eine Tasse trinken will und warum räume ich eigentlich immer nur die Spülmaschine ein!? Bin ich von Messis umgeben, ich könnte platzen vor Wut! Was ist so schwer daran, anstelle die Tasse in die Spüle zu stapeln und hey, warum sollte man so eine Tasse leeren, irgendein Trottel wird das
    schon für mich tun! Was ist so schwer daran die Tasse gleich in die Maschine zu tun?

    „Warum tut hier eigentlich  außer mir keiner was, am Besten mache ich alles selbst, dann weiß ich wenigstens es wird gemacht und so wie ich es haben will… „
    Verstehen Sie das und kommt Ihnen das bekannt vor? Dieser skizzierte Mensch hat eine sehr hohe Erwartungshaltung. Die Wahrscheinlichkeit, dass er enttäuscht wird, oder die Situation ihn absolut stresst sehr hoch. Die Meisten, die Fehlerfreiheit, Korrektheit für sich in Anspruch nehmen, erwarten das auch von anderen.
    Neben perfektionistischen Ansprüchen und Ansätzen gibt es natürlich auch noch private Konflikte, oder hohe Erwartungen, die sich direkt auf den Arbeitsstress auswirken können. Worauf es sich sofort auswirkt ist die Zufriedenheit, auch Lebenszufriedenheit, sinnvolles tun und nicht sinnleeres hinterher hecheln der dritten Kommastelle, oder einer Zellenformatierung. 


    Negative Einstellung und Gedanken fördern die Abwärtsspirale. 


    •    Mein Chef ist ein Erbsenzähler und Kümmelspalter, ich kann es ihm nie richtig machen. (Thema fehlendes professionelles Feedback, (gegenseitige) Wertungen)
    •    Ich kriege es einfach nicht hin (absolutes Neuland, Angst und Versagensängste)
    •    Oh Gott, ich muss das Übermorgen abgeben, das schaffe ich doch nie. Hätte ich es nur nicht zugesagt, ob ich es noch schieben kann, oder soll ich mich direkt krank melden? 
    •    Ich kündige, ich bin sowieso eine Null und mit dem Job komplett überfordert.

    Ernsthaft, ob die Excel Datei hübsch aussieht, bündig ist oder nicht. Glauben Sie allen Ernstes, dass das einen Controller interessiert? Malen nach Zahlen ist nicht und ob auf Seite 5 der Powerpoint der Aufzählungspunkt größer, als auf Seite 6 ist interessiert niemand! Wenn ihr Publikum darauf achtet haben Sie ein größeres Problem: Das was Sie erzählen interessiert niemand und jetzt haben Sie ein echtes Problem.


    Übungsvorschlag für Problemdenker:


    Schreiben Sie sowas wie ein Top 5. Kennen Sie David Letterman, der macht sowas immer in seiner Late-Night-Show und hangelt sich von der 5 hoch auf die 1. DAS ist dann der Spitzenreiter schlechthin. Hänschen Rosenthal wäre bei der Eins in die Luft gesprungen und hätte gesagt: „Sie sind der Meinung, das war spitze!“


    1) Wir machen jetzt mal eine FDP Post-it / Bierdeckel Problemsammlung Übung. Schreiben Sie alles auf einen max. Bierdeckel großen Zettel. Stichwortartig alles, was Ihnen zu dem jeweiligen ungelösten Problem(en) einfällt. Am Anfang sollten es nicht mehr als 5 Probleme sein, sonst verzetteln Sie sich! Ha! Mörderwortspiel; nehmen Sie sich einen Zettel und verzetteln Sie sich nicht… hach ja, andere haben einen Ghostwriter, Sie haben mich   
    Es ist unwichtig ob das Problem im Privat- oder Berufsleben vorkommt. Auf diesen Zettel schreiben Sie alles, was Ihnen zu diesem Problem einfällt, wie es sich anfühlt, was damit quasi einhergeht, wann es vermehrt auftritt usw. Achten Sie darauf, dass sie aufschreiben, was das Problem bedingen oder vertiefen könnte, Ursache, Wirkung, Besonderheiten uvm.


    2) Jetzt priorisieren Sie bitte die Probleme. Die IT-ler unter Ihnen kennen das sicherlich.  Im UHD (User Help Desk) wird ein „Ticket = Problem“ eröffnet; kategorisiert, qualifiziert, priorisiert usw. Das wichtigste Problem bekommt die Eins usw. Wenn Sie mögliche Treiber des Problems in Worten aufgelistet haben, die zur direkten Lösung führen könnten, halten Sie sich daran. Wenn nicht, was könnte zu einer Lösung führen?


    3) Zum Schluss wird umgesetzt; plan, build, run. Ein Klassiker. Wenn es DIE Lösung gibt, setzen Sie sie direkt um. Wenn es nur Teillösungen oder Kompromisse gäbe, was täten Sie? Würden Sie darin auch eine eigene Gewichtung und Priorität treffen können und dann wieder von vorne; 1,2,3,4,5… Wichtig, dringlich ist keine Kunst und kann demnach weg… ? Was hindert Sie daran? Das ist eine relativ unspektakuläre Art und Weise mit einem Problem umzugehen. Es ist natürlich auch nur eine Möglichkeit, aber wenn sie hilft, ist es doch wundervoll!

    Ich bin übrigens das krasse Gegenteil. Ok über das fehlende Druckerpapier kann ich mich auch für Nanosekunden ärgern und wenn jemand meinen frischgekochten Kaffee austrinkt, dann bekommt er kurz eine Einweisung ins Kaffeekochen, oder alternativ ein Gespräch. Das ist einfach nur unkollegial. Es ist nicht schlimm die letze Tasse genommen zu haben, aber es gehört auch nicht zur Quantenphysik einen Filter mit Kaffeemehl zu füllen, Wassertank füllen, Knöpfchen drücken. Fertig. Das bekommen sogar Männer hin.


    Mich stressen komplett andere Dinge: manchmal ich selbst, die Frage ob ich einen Teller Suppe will, der Hund oder Katzen krank sind, mir die S-Bahn vor der Nase wegfährt, weil einer vor mir trödelt, dummes Geschwätz, laut mit einem Kabel sprechende Menschen an einer Fußgängerampel oder im Zug,  wenn es meinen Lieben nicht gut geht, oder Tante Käthe sich für Weihnachten angemeldet hat... Dann ist echt Schluss mit lustig! 


    Um beim Controllerbild zu bleiben. Perfektion und Erwartungshaltungen sind sehr individuell. Ich bin wahrscheinlich der Albtraum jeden Controllers, denn mir ist im wörtlichen Sinne Schnuppe, wie die Datei optisch aussieht. Ich bin ein Mensch Mensch, kein Zahlen Mensch - Zahlen langweilen mich. Ich will, dass die Inhalte stimmen, die Datei EINmal besprochen wird und danach möchte ich den Controller mindestens für ein Jahr nicht mehr sehen, ihm geht es wahrscheinlich genau so. Klappt leider nicht immer, aber da Zahlenschubsen absoluter Stress für mich ist, muss es weg ... ! 
    So einfach ist es.

    Donnerstag, 12. Januar 2012

    Mutter

    … oder wie die Dinge des Lebens miteinander verbunden sind und zusammengehalten werden. 

    Sagt Ihnen der Begriff Wischergestänge etwas? Das ist so ein „Ding“ das vom Wischermotor angetrieben wird und den Scheibenwischer Ihres Autos steuert. Dazwischen sitzt das Wischergestänge, verbunden quasi mit einem Scharnier. Fast mit unserem Arm vergleichbar.
    Unser Gehirn erteilt den Befehl: Wisch mal über die Arbeitsplatte. Ausgeführt wird dies in Nanosekunden über den Körper, respektive den Arm. Im Arm sind Muskeln und Knochen, die miteinander verbunden sind, sich gegenseitig bedingen und unterstützen.  Damit Sie, wie in diesem Beispiel  über die Arbeitsblatte wischen können, muss demnach der Arm diesen Wischbefehl des Gehirns umsetzen. Hin und her - wischiwaschi. Schlüsselbein und Ellenbogen funktionieren. Das Wischergestänge ist quasi der Ellenbogen der diese Bewegung ausführen lässt.  So weit so gut.


    Die Ursache war relativ schnell identifiziert, das Problem begann damit erst. Totaler Funktionsausfall, ohne Wischer insbesondere zu dieser Jahreszeit ist kein Spaß! Stress pur! Ok, Fachleute fragen.  Was ich mir alles anhören durfte; wie ist das denn passiert, ist noch eine gute Frage. Genervt war ich von Antworten, Annahmen und Behauptungen.
    „Das passiert immer wenn…“ Pseudotheorien, Fachsimpelei und Besserwisserei folgten en masse. Zwei Werkstätten angefahren, wenn ich krank bin frage ich auch mindestens 2 Fachleute. Gut ist, wenn diese zwei sich ursächlich in der Diagnostik einig sind. Mitnichten in diesem Fall. „Da muss ein komplett neues Wischergestänge her, am besten direkt mit Motor, dann sind sie auf der sicheren Seite bla bli blubb… Kostet so in etwa 750 – 800€“ Nun, ich war ja nicht unsicher, ich wollte nur im wörtlichen Sinne wieder Durchblicken können. Wischiwaschi halt...


    Das Problem wurde nun nach 3 Wochen (er hatte Urlaub) innerhalb von 30 Minuten von meinem Lieblings KFZ Mechaniker gelöst. Angehört (Exploration) aufgeschraubt und hingeguckt (IST Analyse), alles freigelegt (Prozess), ausprobiert (Workflow und Test), Mutter geholt (Lösung), festgeschraubt und fertig (SOLL). Seine lapidare und überraschte Feststellung war: „Da fehlt `ne Mutter…“ Komplett ursachenorientiert, kein Problemdenken, einfach nur eine Feststellung. Keine Hörspielkassetten Arie über wohin die Mutter gegangen sein konnte. Ja wo könnte sie nur hingegangen sein, ist sie ins Kino oder mit Freunden ein Eis essen? Das ist doch mir egal, ich will doch nur wischen können! Nein, das ist falsch ich will sehen können! Langer Rede kurzer Sinn: Die Mutter wurde angesetzt und festgezogen und oh Wunder oh Wunder: ich kann wieder wischiwaschi machen. Klare Sicht bis zum Horizont! Mehr wollte ich ja nicht.


    Diese geschichte dient der Veranschaulichung von Aktion und Reaktion, sowie mit dem einhergehenden Stress. Diese drei Wochen waren bewusst und unbewusst erfüllt von:
    Ärger – Frust - Ohnmacht – Unsicherheit – Unverständnis – Orientierungslosigkeit – Angst
    Dies ist ein Blog für Burnout Gefährdete, oder Betroffene. Sie werden sich vielleicht fragen, was hat dieses dusselige Wischergestänge Geschreibsel eigentlich mit emotionaler Erschöpfung, oder Burnout zu tun? Theoretisch nichts, praktisch und metaphorisch jede Menge. 


    Was ist passiert? Eine wichtige Schnitt- bzw.- Verbindungsstelle funktioniert nicht mehr. Beim Thema Burnout kann das ursächlich sowohl im privaten als auch beruflichen Kontext liegen. Von jetzt auf gleich funktioniert etwas nicht mehr; die Partnerschaft, die Erziehung der Kinder, die (eigene) Gesundheit, Finanzen, Beruf, Ärger mit dem Chef oder Kollegen, Stellen werden abgebaut, der Betrieb wird geschlossen uvm. Von jetzt auf gleich greift der Arm ins Leere…
    Logische Ansätze um das Problem zu lösen sind limitiert, denn Sie sind nicht derjenige, der die Situation kontrolliert. Sie versuchen alles, holen sich Rat ein, haben aber ein merkwürdiges Bauchgefühl, recherchieren, konsultieren, befragen Freunde und Bekannte, Sie akzeptieren die Diagnose nicht als Gottgegeben und suchen nach Lösungen.
    10 Leute befragen und 12 Antworten erhalten ist auf Dauer anstrengend. Wohlwollende Hilfestellungen in persönlichen Stressmomenten. Niemand von außen kann Ihren Stress spüren, aber jeder meint ihn zu kennen und einen schlauen Rat zu haben.
    Ähnlich wie beim technischen Problem des Wischergestänges gibt es Abhängigkeiten, die den Prozess aufrechterhalten, ihn treiben. Ist der Prozess unterbrochen, bleibt er an dieser Stelle stehen und löst eine Reaktionskette aus.


    Im Sinne der Burnouts und Erschöpfung identisch – wenn wir uns auf den Prozess und die Resultate konzentrieren. Ärger, Frust, Ohnmacht, Unsicherheit, Unverständnis, Orientierungslosigkeit, Angst sind häufige Begleiter und Treiber von Burnout oder persönlicher Erschöpfung.


    Mein Problem konnte mit einer simplen „Mutter“ und den richtigen Fachmann gelöst werden. Ich musste dafür aber 3 Wochen warten und hatte 3 Wochen Stress und auch noch über die Feiertage. Im Vergleich mit der Pipi-Lösung = 1 Mutter Schraube - ein viel zu langer Zeitraum. Letztlich ging es aber Wunderbar. Manchmal ist weniger mehr und manchmal will gut Ding Weile haben. All good things to those who wait…


    Bei der Burnout Beratung oder Präventivarbeit wird es natürlich nicht DIE Lösung in drei Wochen geben. Aber erste Schritte, erste Gedanken, erste Analysen werden möglich sein. Im Verhältnis zur Komplexität ihres individuellen Problems bzw. Ursachen der Erschöpfung wird es eindeutig parallelen zur „Mutter“ geben. Es geht darum an welcher Stelle der Prozess stehen blieb, was der Grund dafür ist, warum Sie nicht mehr wischiwaschi machen können…
    Erste Ansätze sind eindeutig innerhalb kurzer Zeit erkennbar und Sie sind die „Mutter“, die all das wieder zusammenhalten wird. So wie die Mutter das scheinbar problemlos schafft, so werden auch Sie das schaffen. Vielleicht liegen Sie schief, vielleicht an der einen oder anderen Stelle eingerostet, gar gebrochen oder verloren gegangen? Alles möglich, alles lösbar mit der richtigen Analyse, Lösungsansatz und dem richtigen Fachmann, der Sie auf diesem Weg begleitet. 


    Beim Auto bin ich zum Fachmann, da konnte ich mir nicht helfen. Aber Ihnen kann ich meine Unterstützung anbieten. Oben rechts finden Sie einen Link zu meiner Webseite. Ich freue mich auf Sie.

    Sonntag, 8. Januar 2012

    „Wie weiß ich, wo ich ansetzen soll…

    Foto Copyright Lifeperformer

    … ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll. Ich weiß nur, ich kann und will so nicht weiter. Mein Gefühl sagt mir „alles“ läuft unrund, aber was ist „alles“? Wenn ich alles aufschreibe, was mir im Kopf herumirrt, mein Bauch mir sagt, dann frustriert es mich. Er erscheint mir so viel, dann kann ich es auch ebenso gut lassen, klappt ja eh nicht. Ich kann ja mein Leben nicht komplett umkrempeln… „

    Diese obigen Sätze beschreiben sehr gut den Erstkontakt mit meinen Klienten. Ein riesiger Berg voller Probleme, die nicht bewältigbar erscheinen. 

    Eine weitere Auffälligkeit ist, dass sich „alles“ sofort ändern soll. Es wird kaum wahrgenommen, dass „alles“ auch seine Zeit hatte sich so zu entwickeln, wie es sich heute anfühlt. Wenn es also lange brauchte so zu sein wie heute, wird es sich auch nicht von heute auf morgen in Wohlgefallen auflösen. Das wäre auch nicht gesund. Es hat ja einen Grund, warum es heute so ist, wie es ist. 

    Rahmenbedingen, Denk- und Handlungsmuster, Abhängigkeiten sowohl im privaten als auch beruflichen Kontext und Hilflosigkeit die Blockaden aufzulösen. Frust, Tränen und durchaus auch Aggressionen sind stete Begleiter in dieser Phase. 

    Ich setze zur besseren Anschauung ein Werkzeug ein, das sehr gut aufzeigt wie sich Burnout Gefährdete und auch bereits Betroffen „fühlen“. Der Aufwand dafür ist gering. Man benötigt ca. 30 -40 Minuten um den Onlinefragebogen zu beantworten. Das Ergebnis wird in der obigen Darstellung generiert und dient als Basis für die Coachingarbeit. 

    Oft höre ich sogar, ich habe es schlimmer empfunden,. In den meisten Fällen kann ich jedoch an der Erstreaktion sehen, dass das Diagramm den Nagel auf den Kopf trifft, was gut ist, denn es ist ein spiegel der IST Situation. 

    Danach beginnen wir mit der Arbeit und widmen uns den Themenbereichen, die der Klient für sich als erstes auf-gelöst sehen möchte. In der Regel benötigen wir 5-6 Sitzungen innerhalb der ersten 3 Monate, um eine spür- und messbare Steigerung des Klienten zu bewirken. 

    Das ist das tolle an der Arbeit. Am ersten Tag sitzen hilflose Menschen vor mir, die nach nur ca. 3 Monaten sagen, wie sehr es ihnen besser geht wobei sie am Anfang keine Sekunde daran glaubten. 

    Ich liebe meine Arbeit! Nichts ist so erfüllend, wie zu sehen, dass ein Mensch aus eigener Kraft aus seinem Denkkarussel aussteigen kann und bewusst am Rad dreht. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, sprechen Sie mich an. Die Kontaktdaten finden Sie auf meiner Webseite. Ich freue mich auch Sie und versichere Ihnen „alles“ ist veränderbar, in Ihrem Tempo, in ihrer Intensität und zu Ihrem besten!

    Samstag, 7. Januar 2012

    Eben noch schnell die Welt retten…

    Foto Copyright Emina Mazak

    Es gibt Tage da hangeln wir uns von Termin zu Termin, es scheint schon normal geworden zu sein. Wir haben das Gefühl ein Eintrag im Kalender zu sein, „das mache ich schnell noch auf dem Heimweg und das noch morgen vor der Arbeit“. 

    Hauptsache schnell, noch etwas in den Zeitplan quetschen, das wird und muss irgendwie noch gehen. Erholungszeiten, Pausen, Ruhequellen oder einfach nur ein paar Hörspiel-Couch-Abhängzeiten Mußestunden fehlen.  Womit Sie sich letztlich entspannen können, entscheiden Sie selbst; ein Entspannungsbad, endlich mal wieder ein gutes Buch lesen, einen langen Spaziergang machen uvm. Viele haben immer mehr das Gefühl, nicht mehr genügend Raum für das Jetzt und Hier zu haben.  Zeit für wirklich Wichtiges: für sich, für Freunde & Familie, für Sport, emotionalen Ausgleich  und Hobbies.

    Die Auswirkung dieser engen Taktung beeinflusst sowohl unsere privaten, als auch beruflichen Lebensbereiche. Wir empfinden Einschränkungen und Einschnitte in unserer persönlichen Lebensqualität – andererseits jedoch führen diese Einschnitte auch zu Leistungsabfall im Job: dauernder Stress, Termindruck, Leistungserwartungen gepaart mit fehlenden Ruhe- und Entspannungsphasen führen  zu erhöhten Fehlerquoten, Entscheidungs- und Denk- und Handlungsblockaden.  Es bleibt kaum oder kein Raum mehr zur persönlichen Entfaltung, Kreativität, Energie und Lösungsansätzen. 

    Über eine gute Ausgewogenheit zwischen Job und Privatleben sichern Sie auch mittel- und langfristig Ihre Ausgeglichenheit und Lebenszufriedenheit – so können Sie aus eigener Kraft einen Burnout vermeiden, der in Perspektiv- und Sinnlosigkeit sowie körperlicher Erschöpfung endet.

    Gezielte und geplante Auszeiten, konsequente Rituale wie Z.B. Entspannungsübungen steigern Ihre Wahrnehmung. Diese präventiven Maßnahmen sind wichtige Fundamente Ihrer Eigensteuerung und  Vorbeugung von Burnout-Thematiken.  Parallel erhöhen Sie Ihre Leistungsfähigkeit, tun sich etwas Gutes, schöpfen Kraft und steuern Ihrem persönlichen Stress entgegen.

    Mittwoch, 4. Januar 2012

    Den Rubikon überschritten…

    Foto Copyright Emina Mazak
    … oder wozu ein Mensch unter Stress fähig ist und welch verzerrte Wahrnehmung er hat. 

    Derzeit in aller Munde ist unser Bundespräsident. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt egal, was er verdient, wofür er sein Geld ausgibt,was er getan hat, oder nicht. Für mich ist er ein Mensch wie jeder andere auch,fehlbar,geltungsbedürftig, verführbar...

    Was mich nervt sind zwei Dinge. Unsere aller Annahme, dass ein normaler Mensch in solch einer Position automatisch eine andere / bessere  Moral hätte. Bundespräsidenten sind keine Übermenschen. Ok, man könnte es sich erhoffen bzw. erwarten, aber wie realistisch ist das? Zum zweiten steht der Bundespräsident nicht über dem Gesetz und hat sich genauso an die Gesetze zu halten wie jeder andere Bürger auch, ob Wulff, Meyer, Müller, Schulze …

    Wenn nicht, sollte er  juristisch genau so belangt werden, wie jeder andere auch. Die Frage ist, ob er sich juristisch tatsächlich Fehlverhalten hat.  Sich Geld zu leihen ist grundsätzlich nicht verboten, das Banken machen können was sie wollen, wissen wir auch nicht erst seit gestern und das eine Krähe einer andere kein Auge aushackt auch… 
     

    Jeder kleine Angestellte wird bei den lapidarsten „Fehlleistungen“ abgemahnt, oder dem Zeitgeist zufolge fristlos entlassen. Da reicht ein Biss in eine Frikadelle, die eh auf dem Müll gelandet wäre, oder das Mitnehmen eines Kinderbettchens was andere zum Sperrmüll gestellt haben. Diese Doppelmoral ist für mich inakzeptabel.

    Was passiert aber in und mit einem Menschen, der auf Einmal unter solch einer Beobachtung und Bewertung steht? Wie resilient ist jemand auf Dauer und welche (Aus-)Wirkung hat das z.B. auf seine Ehefrau und seine Kinder? Wie hält jemand diesen zusätzlichen Stress und Druck aus, was macht es mit ihm?
     

    In persönlichen Stressmomenten können Menschen sich maßlos überschätzen, aber primär unterschätzen sie ihre Dünnhäutigkeit. Wie sonst ließe sich erklären, dass bedroht, unter Druck gesetzt wird, die Macht demonstriert wird, als wäre es eine Selbstverständlichkeit und das Normalste der Welt!  Das ist jemand im wörtlichen Sinne ver-rückt. Weg von jeglicher Sachlichkeit, Reflexion und Logik.

    Welches Eigenbild liegt hier vor und wie erklärt sich jemand der für sich so viel Respekt und Wertschätzung erwartet, andere bedroht und mit „Brüchen“ bzw. Konsequenzen droht!? Konsequenzen, die anderen angedroht werden, bei eigenem Fehlverhalten!?
    Wie viel Stresshormone ein Körper in diesen Momenten aus und ist man noch „man selbst“. Ist man noch im hier und jetzt und begreift was passiert? Aus meiner Sicht ist er das nicht. Er ist entweder in der Vergangenheit „was habe ich nur getan, hätte ich es mal nicht getan“, oder in der Zukunft „ was werden sie alles über mich sagen, ich muss mich und meine Familie schützen, ich werde mein Gesicht verlieren, das wird mir ewig nachhängen, sie werden sich die Mäuler zerreißen“ etc.  Er ist überall; nur nicht im hier und jetzt.
    Welchem Stress und unkontrollierbaren Kräften man hier ausgesetzt ist, können wir nur erahnen. Ich möchte auch nicht mit ihm tauschen, aber Eigenverantwortung lässt sich nicht delegieren. 

    Was passiert eigentlich im ‚Kopf‘?  
    Die Amygdala ist ein Kerngebiet des Gehirns. Sie ist auch unter dem Namen Mandelkern bekannt und ist ein Teil des Limbischen Systems. Sie ist im Wesentlichen verantwortlich für die Bewertung und Wiedererkennung von Situationen. Blitzschnell kann sie analysieren und potentielle gefahren 'abgleichen bzw vorwarnen'. Der Mandelkern steuert ‚zentral‘ Ängste oder Wut und Aggressionen. Bildlich gesprochen speichert die Amygdala von der Geburt an ALLE Stressmomente in Bildern ab, gleicht in Ausnahmesituationen ‚Bekanntes‘ ab und schlägt beim wiedererkennen Alarm indem Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausgestoßen werden.
     
    Daraus resultieren für den Betroffenen unkontrollierbare Handlungen und emotionale Reaktionen wie z.B. Wut, Aggressionen, Angst, Trauer, oder körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Schwindelgefühle, Ohrenrauschen, Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme bis hin zur Übelkeit.
    Sofern Sie in ärztlicher bzw. psychologischer Behandlung sind, fragen sie Ihren Arzt oder Psychologen. Ich bin mir sicher, Sie werden dort tiefergehende Informationen zur Amygdala geben können. Erste Informationen können Sie hier lesen: 
    Wikipedia - Amygdala

    Dienstag, 3. Januar 2012

    Beginnen Sie damit aufzuhören!




    Viele Menschen trafen, wie immer an Silvester, gute Vorsätze für das neue Jahr. Sie auch? Warum ist das so, warum ist dieser Tag so besonders und warum nehmen wir uns nichts ab dem 17. März vor? 

    Meine eigene Erfahrung ist: ICH muss die Veränderung wollen! Sie muss mir etwas bedeuten und geben, essentiell sein. Meist sind es eher die ungeliebten Gewohnheiten und Eigenschaften, die wir abschalten wollen. Rauchen, Diäten, Sport, Arbeitsstelle wechseln usw. sind uns allen bekannt. Jetzt müssen wir nur noch den inneren Schweinehund überwinden… 

    Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, bei mir klappt das so nicht. Ich habe mir sogar mal so ein Spinning-Rad günstig auf eBay geschossen. Es ist noch nicht mal ausgepackt…

    Wir versuchen uns an Silvester einem kollektiven Raclette-Koma folgend, in Anwesenheit von Freunden und Familie, Vorsätze aufzuerlegen und sprechen sie auch noch laut aus! Wie oft haben ihre Freunde schon „das ist meine letzte Zigarette…“ gehört? Wie oft haben Ihre Freunde schweigend und schmunzelnd reagiert? Die andere Variante ist sich über Verbote zu „regulieren‘. Ich darf nicht mehr rauchen, weil das Kind da ist, mein Freund meinen Mundgeruch nicht mag (wer mag schon Mundgeruch), die Mutter krank ist, der Arzt gesagt hat, dass wenn nicht sofort, dann aber mal bächtig was los ist...! 

    Was wäre besser, wenn wir nicht mehr rauchten, äßen, faulenzten? Was würde das mit uns machen? Ich persönlich gehöre zu der „ich rauche gerne“ Fraktion und genau so ist es. Ein Espresso nach einem leckeren Essen OHNE Zigarette, das geht gar nicht! Wenn ich aufhöre zu rauchen (tue ich regelmäßig so alle 3 - 4 Jahre), dann aus heiterem Himmel und ich fange auch genauso wieder an: von jetzt auf gleich.  Aber wenn ich aufgehört hatte, dann fand ich es immer einfach nur klasse. Keine nächtlichen Tankstellenbesuche, die Wäsche roch frisch, mein Geschmackssinn wurde intensiver, ich konnte die Größe meiner Lungen beim atmen spüren usw. und das hat mich befreit. Es bedeutete mir etwas. Wenn ich mir etwas versage, dann tue ich genau das: ich versage. 

    Mein Jahr war sehr anstrengend und in einigen Bereichen sehr erdend. Daher habe ich nur einen Vorsatz: noch mehr auf mein Bauchgefühl hören. Wenn der Bauch meine Freunde öfter zu sehen wünscht, dann werde ich das tun. Mehr Zeit mit den alternden und kränkelnden Eltern verbringen, dann werde ich das tun. Endlich das iPhone4 in Betrieb nehmen… dann werde ich das tun. Letzteres ist nicht essentiell, daher schläft es auch seit Monaten in der Originalverpackung

    Mein Vorsatz lautet ergo: Essentielles, Wesentliches, nur noch Wichtiges. Dinge die mich aufhalten, schwächen, oberflächlich sind, dafür habe ich nach diesem Jahr weder die Ressource, noch die Lust. Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt und einige Erkenntnisse haben mich durch eine harte Schule geschickt. Ich habe ein Bedürfnis nach Ordnung, Struktur, Zugehörigkeit, Geborgenheit... nach Essentiellem.

    Ihnen wünsche ich, dass sich all Ihre Vorsätze umsetzen lassen und hoffe, Sie gehen gnädig mit sich und Ihren Unzulänglichkeiten um, sofern Ihre Handlungen andere nicht tangieren. 

    Dinge die unvermeidbar sind, wie z.B. die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, eine Krankheit, eine verlorene Liebe haben ihren Sinn – meist sehen und verstehen wir das nur viel später und machen Sie sich mal nichts vor, ich weiß wie sich das anfühlt, geschrieben ist es immer schnell und leicht.

    Es gibt Dinge die wir nicht kontrollieren können, Altes erst loslassen müssen, damit etwas Neues beginnen kann UND  wir können vielem entgegensteuern. 

    Ich wünsche Ihnen ein gesundes, liebevolles, achtsames und bewusstes neues Jahr, frei von Dogmen, Eigen-Sanktionen und übertriebenen „Zielen“. Manchmal hängen wir uns nämlich die Latte so hoch, dass wir gerade Mal drunter durchlaufen können. Scheitern ist auch viel bequemer. Zum Scheitern müssen wir noch nicht mal die Position auf der Couch verändern – wie praktisch! ;-) 

    Beginnen Sie einfach nur damit aufzuhören: weg mit falschen Vorsätzen, zu vollen to do Listen, alles auf einmal Gedanken, nicht erfüllbaren Erwartungshaltungen, selbsterfüllenden Prophezeiungen, übertriebenem Perfektionismus, alles was stresst und erschöpft. Weg damit, es sei denn, Sie können  Ihrem Nachbarn logisch erklären wofür es denn gut sei. 

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei und geh‘ dann schon mal ins Bettchen…