Sonntag, 10. Juni 2012

Stress lass nach


Wenn Sie morgen 10 Ihrer Freunde, Bekannte fragen würden, wie sie für sich Stress definieren bekämen Sie wahrscheinlich 10 unterschiedliche Rückmeldungen. Genau darum geht es. Es gibt nicht DIE Definition, es gibt nicht DAS Gefühl, es gibt nicht DIE Lösung und schon gar nicht DEN Stress. Stress ist individuell und ebenso braucht jeder (s)eine individuelle Lösung. 

Dann gibt es noch positiven und negativen Stress. Ich z.B. mag keinen Stress, durfte aber über die Jahre lernen, dass ich unter Stress gut funktioniere. Ich kenne mich gut und weiß bis wohin ich gehen kann, bin an dieser Stelle trotz Stress relativ entspannt – für andere – da ich mir einiges zutrauen kann. 

Andere mögen daran verzweifeln, dass sie nicht aus der Spirale von negativen Gedanken, Checklisten zur Selbstkontrolle, Zwang, Druck usw. aussteigen können. Es zieht sie herunter und übrig bleiben Frustration, psychische Belastungen und Erschöpfung gepaart mit einer Prise Hilflosigkeit. 

Viele ordnen immer noch primär der Arbeit und der Zeit den Stress zu. In Wahrheit lassen sich Privates und Beruf kaum noch voneinander trennen. Ich höre oft „ich brauche was für Zeitmanagement, machen Sie auch so etwas..?“ Die meisten meinen damit eigentlich sie bräuchten für viele Dinge mehr Zeit. Nun, egal welches Zeitmanagement Seminar wir buchen. Am Ende des Tages hat der Tag immer noch lediglich  24 Stunden. 

Es ist besser zu schauen, was die Zeit bindet. Was kann weg indem man es z.B. delegiert, anders priorisiert, oder erst gar nicht annimmt. Man weiß ja von vornherein, ob etwas in den Zeitplan passt oder nicht. Warum? Na weil der Tag nur 24h hat. Wichtig ist ergo zu schauen, wie gehen wir mit der verfügbaren Zeit um, weniger damit woher bekomme ich noch mehr Zeit, oder Stunden an Zeit zu verschwenden um Zeit (ein) zu sparen.  

Wichtig ist auch das wir unserem Körper die nötigen Ruhephasen gönnen, damit er eine Entspannung und Regenerierung erfahren kann. Einige erreichen das durch Sport, Freizeitausgleich mit Freunden und / oder Familie, oder auch durch professionelle Begleitung um einen anderen Umgang mit Stress zu erlernen. Andere benötigen nur etwas um den „Kopf freizubekommen“ ein Spaziergang, Sauna, Meditation uvm. Grundsätzlich ist alles erlaubt, sofern es ursächlich hilft. Vordergründig  wird ein Saunabesuch sicherlich angenehm und entspannend sein können. Die Frage ist, ob es generell bei der Ursache des Stresses hilft, oder doch nur eine scheinbare kurzweilige Entspannung und Entschleunigung bringt?
Des Weiteren ist auch wichtig, dass man sich keinen zusätzlichen Stress macht. Für fünf wöchentliche Besuche des Fitnesscenters werden sie wahrscheinlich pure Bewunderung ernten, die Frage ist ob eine so hohe körperliche Belastung nach fünf Vollzeittagen entspannt. Auch hier ist manchmal weniger mehr. 

Wenn Sie täglich 8 -10h arbeiten, 2h Anfahrtszeiten berechnen, 2h Sportstudio hinzukommen, ggf. 30 Minuten Einkaufen, Kochen oder Essengehen mit weiteren min. 1,5h ansetzen bleiben noch in etwa 7-8h übrig für tatsächliche Freizeit, Freunde, Familie, Duschen, Waschen, mit Hund und Katze spielen und nicht zuletzt Schlaf.  Ein durchgetakteter Tag mit kaum wirklichen Ruhephasen. 

Was ist demnach besser? Ein Plan!Nehmen Sie sich 3 Blätter, schreiben Sie Zukunftszettel darauf und ordnen Sie zu: Mache ich selbst, macht ein anderer, kann komplett weg. 

Schreiben Sie alles auf was Sie bewegt bzw. beschäftigt und nötig ist. Gewichten und setzen Sie es so um. Das kann bedeuten, dass demnächst ein Gärtner oder Putzfrau aushelfen werden, Oma den Enkel zum Sport bringt, die Buchhaltung der Steuerberater macht und Sie sich vom Kegelclub wieder abmelden, da sie in den letzten Jahren nur 3x da waren – Sie haben ja eh kaum Zeit. 

Sie haben die Wahl und Sie dürfen entscheiden. Es kann alles so bleiben wie es ist, aber Sie dürfen gerne neu gewichten und entscheiden. Wir sind keine Bäume, wir können uns bewegen.

Meinen Kunden rate ich zudem immer am Ende des Tages kurz inne zu halten und 3 GUTE Dinge aufzuschreiben. Beispiele: Ein schönes Telefonat geführt, ein spannendes Buch gelesen, die Margeriten ausgeputzt und sich daran erfreut, mit dem Hund herumgetollt, eine Umarmung lange genossen, ein Entspannungsbad genommen, am Rhein in aller Ruhe ein Eis gegessen, mich an der Schönheit einer Rose erfreut, auf der Terrasse gesessen und dem Vogelgezwitscher gelauscht…Sie dürfen natürlich auch den Keller aufräumen, Rasen mähen, Kärchern - sofern es Ihnen ein gutes Gefühl gibt!


Donnerstag, 7. Juni 2012

SINNverlust


„Wozu das alles, das macht doch alles keinen SINN mehr. Jedes Mal die gleiche Leier. Die gleichen Gesichter in endlosen Meetings. Alles immer ein großes Missverständnis; "...dafür bin ich nicht zuständig, haben wir keine Zeit für, haben wir kein Geld für, der Vertrieb ist Schuld…“ 

Dann sitzen Sie an diesem Tisch und fragen sich: „Was mache ich hier eigentlich?“ 8 Kollegen verbringen  Zeit in einem erhitzen Gespräch darüber zu SINNineren, warum sie und ihre Mitarbeiter keine Zeit haben, um z.B. das Projekt zu unterstützen!? Ist das SINNvoll? 

Kluge Rat-Schläge – sind immer auch Schläge – von der Familie, Freunden, Lebenspartnern. „Was ist nur mit Dir passiert? Jetzt reiß' Dich mal zusammen, wir haben gerade gebaut und brauchen das Geld, denk an uns, unser Kind…, wo bist Du nur hin, ich er-kenne Dich nicht mehr, Du machst mir Angst…“ Druck, Erwartungen, aber wo bleiben Sie? 


(c) Photo - flickr White Ribbon
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht. Wenn mich jemand fragt, wie ich Burnout mit einem Wort beschreiben sollte, dann ist mein Wort dafür: SINNverlust!

Jeder Schritt anstrengend und die Sicht wie von einer Nebelwand getrübt. 
Am liebsten Rückzug ins vertraute Heim, Decke über den Kopf und fertig… Gespräche führen ins Nichts, wir drehen uns im Kreis. Der Geist so müde und doch ein Gefühl als säße man 24h in einer Achterbahn. Im Kopf alles so schnell, tak tak tak, wobei im Leben alles im Schneckentempo verläuft. 

Einen Kaffee trinken wäre jetzt nett. Kurz mal ans Fenster gestellt und während dessen den Vogel auf dem Ast bewundern. Ein bisschen buntes Leben anschauen. Vogel müsste man sein, es wäre alles so leicht und spielerisch. Flügel ausbreiten und einfach nur wegfliegen. Der Kaffee ist kalt und es sind zwei Stunden vergangen… fühlte sich wie zwei Minuten an. Der Vogel ist wahrscheinlich schon länger weg. Erschrecken. "Ich bekomme nichts mehr mit. Oh Gott, habe ich hier zwei Stunden aus dem Fenster geschaut und nichts mitbekommen?" Tränen, Verweiflung...  Es macht alles keinen SINN mehr…

"Wie konnte das passieren? Wann hat es angefangen und wann hört es auf? Bitte, bitte lieber Gott oder wer auch immer, mach bitte das es aufhört. Ich will mich nicht mehr so fühlen, ich kann einfach nicht mehr und weiß nicht mehr weiter."


  • Sie finden Ihren Weg nicht mehr? 
  • Sie sind mehr mit dem Suchen, statt dem Finden beschäftigt?
  • Sie sehen überhaupt keinen (Aus-)Weg mehr? 
  • Sie fragen sich "woFÜR das alles? 
  • Sie fühlen sich festgefahren? 
  • Sie fühlen sich allein, verlassen und einsam?
  • Sie stellen sich immer wieder die gleiche Frage: Warum? 

Wenn Sie sich auch nur im Ansatz so fühlen, suchen Sie sich bitte schnellstmöglich Hilfe. Es gibt viele Menschen die Ihnen helfen können; Ihr Hausarzt, eine Beratungsstelle, Ihre Krankenkasse, Ärztekammer, Psychologen, oder ein Coach. 

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