Freitag, 28. August 2015

Hier? Nein, hier! Oder doch lieber hier?



Immer wieder ein spannendes und tolles Thema! Und wir wissen ja, dass in dem Wort spannend auch Spannung steckt. Ob privat, oder im Job. Warum tun wir uns mit Entscheidungen nur so schwer?

Da wägen wir ewig ab, hadern mit uns bis wir überhaupt zulassen, uns mit dem, was uns beschäftigt zu befassen und dem anzunähern. Ängste vor dem Unbekannten zehren an unserem Nervenkostüm und brennen uns gar aus. Soll ich wirklich kündigen? Ich habe ja noch nichts Neues, bin so ausgelaugt und schaffe das bestimmt nicht und wer weiß, wie es dort sein wird? Hmm, ich weiß nicht, was ich tun soll. In diesem Job geht es mir schon so schlecht, ich kann einfach nicht mehr! Im Alltag des Coachings höre ich das fast täglich.

Warum ist das so und woFÜR ist das gut? Wenn wir doch in einer Situation stecken, wir bemerken dass sie uns nicht gut, weder die Rahmenbedingung, die Aufgaben, der Chef noch der Job sich verändern werden, warum ziehen wir es vor darin zu verharren, uns zu blockieren und uns zu lähmen? Warum warten wir, warum glauben wir, dass 'die' sich freiwillig verändern werden? Warum sollen sie das tun, für 'die' läuft doch alles! Warum bis nichts mehr geht? 

Weil wir das hier vielleicht alle kennen: unsere Prägung, Konditionierung aus Kindertagen, Selbstzweifel, weil wir schon einmal / öfter falsche Entscheidungen getroffen haben, weil wir glauben das es so ist und die anderen schaffen das auch? Also wieder von vorne und weiter im Gedanken Karussell. Heisse Kartoffel links, rechts, oben und unten, oh was war nochmal bei links, also wieder vor vorn. 
Das Leben findet außerhalb des Kopfes, des Verstandes statt. Draußen. Außerhalb unserer Haut. 

Ja, im Kopf können wir abwägen, durchdenken, Szenarien gestalten und diese im Geiste ablaufen. Ob wir die richtige Entscheidung treffen, werden wir nur erfahren – im Tun! 
Und damit meine ich nicht, erst einmal Urlaub zu machen und auf Besserung zu hoffen. Wir kommen immer wieder in die gleiche Situation zurück. Wir waren in Urlaub, der Job ist immer noch der Gleiche.

Es ist nicht schlimm eine Fehlentscheidung zu treffen. Davor ist niemand gefeit. Es ist auch keine Schwäche, Schwäche zu zeigen. Im Gegenteil. Niemand von uns hat eine Glaskugel auf dem Tisch und kann daraus die Zukunft lesen. Das ist auch nicht nötig. Zukunft beginnt in der nächsten Sekunde, dann wieder, dann wieder… Was soll denn schon passieren, mehr als zu erfahren, dass es (noch) nicht richtig ist, zufriedenstellend, oder stimmig ist – kann ja nicht passieren. Dann schauen wir wieder, was ist gut, was kann ich ändern, was will ich nicht mehr und entscheiden wieder um, wir wissen ja wie es geht. 

Es geht nicht um falsch, oder richtig. Es geht um wichtig. Alles ist besser, als mittelfristig zu erkranken, sich auszubrennen und eine Situation zu tragen zu versuchen, die uns nur eines nimmt: Energie.

Wir können jederzeit unsere Entscheidungen treffen, revidieren, der Situation anpassen. Es gibt nichts von Bestand, auf nichts eine Garantie. Nur auf eins, dass Stillstand nicht helfen wird. Nicht entscheiden heißt, nicht verändern und beibehalten. 

Und auch dafür dürfen wir uns entscheiden, sofern wir annehmen und akzeptieren, dass sich nichts verändern und wir im Bekannten verbleiben werden. Aus geglaubter Gewissheit, aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit, aus Zweifel, aus Angst. Alles nachvollziehbare und menschliche Gründe. Diese Entscheidung kann uns niemand abnehmen und wir haben mit der Konsequenz zu leben. Immer. 
Daher; sie schaffen das! In diesem Sinne: Gute Fahrt!

Donnerstag, 9. Juli 2015

Du bist der Kapitän

(anonym und sehr real. Danke, dass wir daran Anteil haben dürfen!)

Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest und vor allem wer, oder was dir da begegnet wäre (...)
Diesen Beitrag möchte ich meiner Familie widmen und allen anderen, die mit mir gesegelt sind (....) Auch gern genannte “Bilderbuch-Familien” kommen mal ins schwanken, auch wir geraten mal auf hoher See in Seenot, auch wir liegen nicht immer im sicheren Hafen, auch wir brauchen einen Kapitän und einen verlässlichen Anker. Auch wir haben Ängste, wenn sich plötzlich Dinge zusammenbrauen, von denen wir wenig verstehen. Panik und Wahn. Halluzination. 
Wer versteht das schon? Wir können es ja nicht “greifen”. Erst recht nicht, wenn das von heute auf morgen passiert. Jetzt stehst du da. Mit leeren kleinen Händen. Auf ein Rettungsboot warst du nicht vorbereitet, also hast du keins.. Das wir eines Tages mit unserem Boot so ins Schleudern geraten, in die Tiefe gezogen werden, Wellen uns so bösartig überraschen, im Wasser fast ertrinken, den Meeresgrund schon mit den Füßen berühren, das laute Rauschen alle Sinne zerstört und der Atem still steht, weil dich das kalte-dunkle verschlingt - das hätte ich nicht für möglich gehalten - niemals.
Deine Erkrankung kam schleichend, kaum erkennbar aber dann schlagartig und mit einer Wucht, wie man nur eine Explosion beschreiben kann. Kaum zu ertragen. Für meinen “Körper” sowieso viel zu schwer. Als ich dann auch noch den Boden unter meinen Füßen verlor und selbst in die Knie ging, schien alles vorbei.. Die Manege war wie ausgestorben, leer - vor ein paar Jahren ist hier noch Highlife gewesen. Überall nur noch Schwarz. Keine Farben. Keine Sonne. Kein Licht. Keine Liebe. Kein Gefühl. Keine Nähe. Alles leer. Keine Geräusche. Kein Duft. Keine Bewegung. Kein Gleichgewicht. Kein Zeitgefühl. Keine Orientierung. Keine Sinne mehr. Wahrnehmung für alles - verpufft. Das Licht war aus. Aber Bilder umso mehr! Ich hab dir nie erzählt, das ich deine Abschiedszeilen gelesen habe.. Ich wünschte, ich hätte sie nie gefunden. Auch jetzt ist der Gedanke daran immer noch unerträglich für mich. Er reißt an mir, bohrt, sticht und schlägt einfach immer wieder zu. Deine Worte sind so unsagbar laut in meinem Kopf, obwohl ich sie ja "nur" gelesen habe. Immer wieder läuten sie in einer undenkbaren Aggressivität durch Mark und Seele. Genau so fühlt sich ein Stich mitten ins Herz an - Katatonie. Stupor. Mutismus. Einfach alles versagt. Wie gelähmt, obwohl physiologisch ja alles funktioniert. Warum nur reden Menschen nicht...?
Ich hätte alles für dich getan, Bäume ausgerissen, Berge versetzt, die Welt wieder ins richtige Licht gerückt, ich wäre für dich so hoch geflogen wie ich nur könnte, einfach alles gegeben. Für dich gekämpft! Dir mein Leben in die Brust gehaucht. Nach Antworten gesucht, mich schlau gemacht, dir die besten Anlaufstellen rausgesucht, dich immer begleitet aber vor allem dir zugehört, an deiner Seite gewacht und auch einfach leise-sein, dich noch mehr geliebt - wenn du das gebraucht hättest - alles hätte ich getan! Das verrückte ist, du bist dein Leben lang, Tag täglich mit diesen Erkrankungen / Symptomen beruflich konfrontiert wurden und dennoch erkennt man es zu spät an sich selbst. Schutzschilder gegen so etwas haben wir nicht aber einen Mund! Warum verdammt hast du nie was gesagt? Schweigen und Ignoranz ist eine harte Waffe gegen sich selbst gerichtet aber auch gegen alle anderen. Machtlosigkeit übersteigt alles. Und immer wieder dieses Auf und Ab - Gott was eine emotionale Achterbahn, die einfach nie zu enden schien.
Und dann: Die besten Antidepressiva sind Menschen, bei denen man sein kann, wie man ist. Oder es treten eben auch mal Wunder in dein Leben, die nicht in Worte zu fassen sind. Unser Wunder, die Geburt von Linny.. Du warst nicht wieder zu erkennen, so sieht ein glücklicher Mensch, ein glücklicher Opa aus. Endlich warst du zurück. Deine Augen, deine Mimik, dein Herz - endlich war da wieder Leben zu sehen und zu spüren. Das erste Lächeln nach all den qualvollen Jahren werde ich nie vergessen, danach - im Auto, ich hab so geweint, bitterlich geweint - ich konnte endlich mal wieder diesen FUCKING Rucksack - den ich so hasse (!) erstmals ganz kurz von meinen Schultern nehmen, der so schwer war, sich in meine Haut schnürte und mich oft in die Knie zwang. Jetzt ist einige Zeit vergangen, Linny ist kein Krümel mehr, sondern wächst zum Keks heran. Auch Tante sein ist die beste Medizin, das Höchste der Gefühle. Du hast seit dem unglaubliches geschafft. Was eigentlich nicht in erreichbarer Nähe war. Paps? Ich liebe dich über alles, du bist der beste und stärkste Dad der Welt! Lass dir nie was anderes sagen!
Du wirst immer mein Anker bleiben - auf ewig. Ich freue mich weiterhin auf all die Farben, Klänge, Momente, Bewegungen, gemeinsames segeln und inne halten, Lebendigkeit, Gefühle, Leichtigkeit, Lebensfreude, Liebe, Gespräche, Umarmungen, Blicke und auf das gemeinsame Lachen mit euch. Alles Glück der Welt soll euch begegnen! Danke an meine Familie. Danke was ihr alles für mich getan habt. Vor allem in Malente. Ohana (!)
(Auf Wunsch, kann ich den Kontakt zur Verfasserin herstellen).

Sonntag, 8. Februar 2015

Die Reise ins Selbst


Die Menschen machen weite Reise um zu staunen: über die Höhe der Berge, über riesige Wellen des Meeres, über die Länge der Flüsse, über die Weite des Ozeans, und über die Kreisbewegung der Sterne. 

An sich selbst aber gehen sie vorbei, ohne zu staunen.
(Aurelius Augustinus)

Ich habe die letzten Jahre viele Menschen getroffen, die an einem Scheideweg standen und einige sogar heute noch, oder immer wieder mal. Ihr Weg war manchmal beschwerlich, energetisch herausfordernf und führte manchmal zu der Frage: "Wer bin ich, warum stehe ich gerade hier, warum gerade jetzt, was will ich wirklich im Leben?" Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.

Eine existenzielle Frage, die uns immer wieder ereilt. Das ist aber gesund. Es ist sogar sehr gesund in gewissen Abständen eine Standortbestimmung durchzuführen. Gibt es nichts zu ändern ist auch das gesund, aus der Reflexion festzustellen, das dort wo wir sind für uns alles in Ordnung ist. Wenn Dinge einfach sind, muss man sie nicht schwer machen. Dann darf man sich gerne bestätigen und loben, dass man sich seine Reahmenbedingung, sein Leben so gestaltet hat, dass es keinen Grund gäbe den Weg zu verlassen.

Manchmal verändern sich jedoch die Dinge. Privat und/oder im Beruf. Manchmal bewegen uns Dinge, die sogar noch 'weiter' weg sind; gesellschaftliche Fragen. Wir Leben in einer Zeit in der es so viele Krisenherde gibt, sie scheinen weit weg, wirken aber auf uns. Mental erreichen sie uns, auch wenn wir kognitiv nicht immer verstehen können warum Dinge passieren. Warum würde man ein Büro in die Luft sprengen. Weil sie Comics zeichnen? Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, manchmal mag ich nicht mal mehr die Nachrichten schauen. Kein Tag an dem nicht irgend etwas unfassbares geschieht, etwas ver-rückt ist.  Wir können nur unsere Welt verändern, nur den Teil, den wir kontrollieren können, für uns und diejenigen, die uns am Herzen liegen Gutes tun. Täten das alle, sähe unsere Welt besser aus. Vielleicht ist es auch anmaßend, vielleicht versuchen das alle, aber die Möglichkeiten der Umsetzung sind nicht gleichermaßen vorhanden, oder sie wissen es einfach nicht besser. Aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht im nächsten Beitrag.

Auf der inneren Reise begegnen wir uns und stellen uns Frage: Sind wir noch auf Kurs? Haben sich unsere Ziele verändert, wollen wir etwas verändern, sollten wir etwas verändern? Geht es uns gut? Vielleicht müssen wir auch etwas verändern. Wir sind erschöpft, haben keine Kraft mehr, ein Familienmitglied ist erkrankt und es berührt uns sehr, wir verlieren einen geliebten Menschen oder eine Liebe geht in die Brüche, wir haben eine SINNkrise und fühlen uns überfordert oder verloren. Wohin? Wohin führt uns dieser Weg? Warum kommt das jetzt und wohin damit? Wohin mit diesem Gefühl?

Manchmal werden wir in der Realität mit Dingen konfrontiert, die uns in die Imbalance bringen. Aber egal wie weit wir reisen, wir nehmen uns immer mit. Alles was wir sind, was uns ausmacht nehmen wir mit, Gewohnheiten, Denk-, Handlungs- und Verhaltensmuster. Ob im Gebirge, in der Großstadt, auf einer frisch gemähten Wiese, auf dem Ozean, im Büro. Egal, wir nehmen unser Päckchen immer mit. Wir müssen den Rucksack mitschleppen und ggf. ein paar Dinge herausnehmen, sofern wir es gleich als Soclhes erkennen. Die meisten Menschen wühlen erst mal, weil sie das, was sie suchen nicht auf Anhieb im Rucksack finden. Dann greifen wir mit der Hand tief in den Rucksack rein. Tasten nach den Inhalten bis wir das finden, wonach wir suchten. Manchmal will es aber partout nicht gelingen, wir reagieren aufgeregt, irritiert, genervt; "das gibt es doch nicht, ich weiß, ich habe es eingepackt". Wie oft ist es Ihnen schon so ergangen? Immer wieder herrlich.

Einige steigen aus, verlassen gewohntes Terrain und hoffen auf dieser Reise bei sich anzukommen. Bei einigen dauert das lediglich ein paar Tage, bei anderen Wochen und Monate. Einige begeben sich nicht im wörtlichen Sinne auf eine Reise. Sie bleiben für alle anderen scheinbar am selben Ort, befinden sich aber im Inneren auf der Reise, der Suche, dem Wunsch etwas zu finden.
Eine Antwort auf lang verdrängte Fragen, eine Leere füllen, einen lang gehegten Traum verwirklichen, den Ängsten begegnen, eine Erfüllung, oder nach einer übergeordneten Ebene, oder einfach nur mal Stille im Inneren und das Glück finden, zu entschleunigen und sich zu besinnen auf das, was wirklich wichtig ist. Was auch immer Sie bewegt. Sie wissen das, vielleicht ohne heute genau zu wissen, was es konkret bedeuten könnte. Die meisten Menschen wissen sehr genau, wonach ihre Seele gerade dürstet.

Ich betrachte mich als reich. Ich darf mit Menschen arbeiten und ihnen begegnen an der Stelle an der der Weg sich teilt, sie sich zu sich führen, in ihrem Tempo und in ihren Themenfeldern. Schritt für Schritt. Sie kommen immer auf dieser Reise an. Das bedeutet nicht, dass der Weg immer leicht ist, manchmal schickt uns das Leben auch Fragen, die weniger angenehm sind und wir wirklich an unsere Grenzen geraten. Letztlich ist meine Erfahrung, dass wir in diesen Augenblicken wachsen und begreifen. Manchmal führen die Erkenntnisse der Reise zu unweigerlichen Entscheidungen und Veränderungen. Harten einschnitten. Manchmal bringen sie unser Umfeld ins Wanken, weil wir nicht mehr 'kompatibel' sind, egal wie sehr wir uns bemühen. Etwas geht zu Ende. Bevor etwas Neues entstehen kann, bedarf es aber dieser Erkenntnisse. Erlauben wir uns daraus zu lernen, werden wir ankommen.

Wichtig ist zu erkennen, dass wir nicht aus einem Mangel agieren. Wir sind perfekt, so wie wir sind. Es geht nicht darum 'Löcher' zu stopfen, wenn ich es mal so einfach ausdrücken darf. Was es zu erkennen gilt, wird uns finden und sich entwickeln. Wir werden daran reifen. Das ist gesund. Es geht nicht darum, skaliert gesprochen, von -10 auf Null zu kommen. Eine innere Stabilität und Zufriedenheit zu erlangen, stetig und begreifbar, bedeutet eher von einer 3 auf eine 5, dann auf 7, dann auf 9 usw. zu kommen. Der neue Fachbegriff dafür heißt: Resilienz.

Welche Situation auch immer vorliegt, es gilt sie zu betrachten, den Blickwinkel auch zu verändern und neutral zu bewerten. einen neuen Weg einzuschlagen heißt nicht, dass wir zwangsweise immer geradeaus gehen. Manchmal reicht es auch stehenzubleiben, oder einen Schritt zur Seite zu gehen. Haben uns unsere Haltung, Verhalten, oder Entscheidungen weitergebracht? Ja? prima! Nein? An welcher Stelle war es hinderlich und was können wir tun, damit es für uns funktioniert? Dann sind wir wieder auf der inneren Reise. Was will ich, was will ich nicht, was will ich auf keinen Fall! Was wünsche ich mir, warum wünsche ich es mir und was habe ich bisher versucht. Warum hat es nicht funktioniert und was kann ich dieses mal anders machen? Was käme dem Wunsch nahe, sollte es nicht funktionieren? Welchen Kompromiss gäbe es? 

Das ist ein sehr schönes Gefühl, diesen Prozess begleiten zu dürfen. Ich habe noch nie mit jemand gearbeitet, der diese Reise nicht positiv empfunden hätte. Manchmal erst im nachhinein. Manchmal ist das so. Ich bin überzeugt, dass das Leben uns immer sagen wird, wofür diese Reise gut war. Man muss es gar nicht forcieren, vorwegnehmen etc. Alles im Leben hat einen Sinn, seine Zeit und wird gut. Vertrauen wir uns, gibt es nichts, was uns im Wege stehen kann. Wir werden immer wissen, was uns gut tut. Manchmal müssen wir einfach nur geduldig mit uns sein.

Wo auch immer Ihre Reise Sie hinbewegt, achten Sie gut auf sich. Erlauben Sie sich langsam zu reisen und genießen Sie die Reise. Alles andere wird kommen, wenn es bei uns ankommen sollte, wird es kommen. Wir ziehen immer das an, wofür wir bereit sind.


Samstag, 3. Januar 2015

Willkommen in 2015

Alle Jahre wieder...

Seien Sie ehrlich, sind Sie auch mit guten Vorsätzen in das neue Jahr gestartet? 

Willkommen im Club, mir ging es auch nicht anders und ich finde es gesund eine Standortbestimmung durchzuführen. 

Am Ende des Jahres bietet es sich ja auch an. Eines meiner Vorsätze für das neue Jahr ist diesen Blog wieder zu aktivieren und regelmäßig zu schreiben. Vielleicht versuche ich auch noch etwas Neues, vielleicht experimentiere ich auch mit Sprache, Ton und Bildern. Mal schauen, das Jahr ist ja noch jung und ich auch.

Ich war schon lange nicht mehr hier, es ist sehr viel passiert und musste erst verarbeitet, begriffen werden und sich setzen. Manchmal ist das Leben so. In diesen Phasen lernen wir viel und können daran wachsen. Ich freue mich darauf wieder öfter hier zu sein und habe auch das Gefühl und sicherheit nun auch die Energie wieder abgeben zu können. 

Ein neues Jahr verleitet immer zu sagen "nächstes Jahr mache ich alles anders". Unsere Wünsche und Hoffnungen spiegeln sich in unseren Gedanken, wir werden mit der Realität konfrontiert und dürfen uns neu ausrichten. Vieles ist gut und kann bleiben, einiges ist auf dem Prüfstand und manches muss weg, weil es nicht mehr gut tut. Sehr gesund. 

Warum geraten wir immer wieder an diesen Punkt? Womit sind wir unzufrieden, was soll sich denn ändern und was haben wir bisher versucht? Warum hat es nicht geklappt, haben wir das analysiert, oder haben wir direkt resigniert? Haben wir nur darüber nachgedacht, konstruiert, Szenarien durchgespielt, oder haben wir auch tatsächlich etwas getan? Oder haben wir nur gedacht, dass wir etwas getan hätten und wundern uns darüber, dass nichts passiert, sich nichts verändert? Ehrlich mit sich zu sein ist möglich und gut, davor müssen wir keine Angst haben und wenn sich nichts verändert hat, ist ja vielleicht gar nicht so schlimm. Wonach sehnen wir uns aber dann? Fressen die Gewohnheit, Normalität, der Alltag unsere kindliche Neugier, wird es langweilig. Schauen wir auf andere und glauben sie hätten es besser. Ist es so, oder nur die Weisheit, dass der Rasen im Nachbargarten grüner ist?

Ich will sie nicht demotivieren, aber Gras ist nur dann grün, wenn es ausreichend gewässert wird. Vielleicht achtet der Nachbar nur besser auf den Rasen, versorgt ihn regelmäßig mit Nährstoffen, mäht und wässert regelmäßig. Wie sähen wir denn aus? Ein halbes Jahr nicht essen, waschen, Haare und Nägel schneiden, auf uns achten. So einfach ist es. 

Wenn wir nicht bereit sind uns zu verändern, wird sich nichts verändern. Punkt. Vielleicht denken Sie jetzt " na die hat gut reden, es ist kompliziert, ich kann ja nicht einfach jetzt ganz anders werden, die anderen lassen das gar nicht zu..." Seien sie gewiss, Sie sind nicht allein. Wenn jedoch sich für SIE etwas verändern soll, können nur SIE es verändern. Warum sollten das andere für Sie tun und warum sich von anderen ver-leiten lassen? Mööp! Rücken Sie nicht zur Schlossallee vor, ziehen sie keine 4000€ ein. Darauf zu warten, dass sich von außen etwas verändert, macht keinen Sinn und es wird nichts passieren. Eigenverantwortung kann man nun einmal nicht delegieren. 

Es gibt keine Webseite oder App bei der wir unser Lebens-Abo abschließen können, aber Sie tragen alles notwendige in sich. Sie verfügen über die nötige Ressource und Kraft haben Sie auch. Warum? Wenn sie die Kraft nehmen, die Sie verschwenden um etwas zu ertragen, auch sinnvoll einsetzen können. Der Kraft ist es egal wofür Sie sie einsetzen. Warum also nicht klug mit der eigenen Ressource umgehen?

Sie sind der Gestalter Ihres Lebens unabhängig von Ihren individuellen Entwicklungsthemen. Wir dürfen verändern, von müssen redet keiner. Manche wünschen sich gesund zu sein und zu bleiben, möchten mehr Zeit haben, die Taktung des Alltags entschleunigen, den Job wechseln, eine neue Liebe finden oder die bestehende Partnerschaft intensivieren und aktivieren, eine Trauer überwinden, die Gewohnheit aufbrechen, mehr Freiheit haben für Privates und Berufliches? Es gibt ganz viele Pläne, Wünsche, Hoffnungen und Ziele. Viele unterschiedliche Worte, die eines implizieren: etwas ist in der Imbalance, etwas soll anders werden. Nur was? Jedoch sind die Worte unterschiedlich in ihren Reifegraden. Im Projektmanagement wären es Meilensteine. 

Schreiben Sie Ihre Wünsche und Hoffnungen auf, gewichten und priorisieren Sie diese, damit Sie sich nicht selbst unter Druck setzen. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Machen Sie sich einen Stufenplan, setzen Sie sich realistische Ziele. Lieber ein paar Tage länger Zeit nehmen, als von vornherein einen hohen Berg vor sich sehen. Das blockiert nur und lässt uns resignieren. 

Wir können alles schaffen, wir müssen es wollen und niemand muss lediglich wegen der Veränderung wegen auf Teufel komm raus etwas verändern, was heute schon gut ist und Ihnen gut tut. Wen kümmert, was die Nachbarn, Familie, Freunde sagen. Sie sind der Experte Ihres Lebens. Niemand hat das Recht Ihnen vorzuschreiben, was gut für Sie wäre. Wir wissen ja, das Gegenteil von gut ist gut gemeint. 

Ganz klassisch vorgehen, gerne mit einer Liste. Warum nicht? Wir schreiben doch auch einen Einkaufszettel. Warum also nicht einen Jahres-Lebenszettel schreiben? Was im Supermarkt gut funktioniert, kann so schlecht nicht sein!
Ich habe meinen schon an Weihnachten geschrieben und einiges ist schon wieder verschwunden. Reflexion hilft zu erkennen, was wichtig ist. Es ist besser sich mit Dingen zu beschäftigen die wirklich zählen und weniger damit Dinge zu zählen, die uns nicht gut tun. Wofür wäre das gut? Das frustriert nur!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes neues Jahr, möge es leichtfüßig daherkommen, spannende Momente bringen und Sie zufrieden stellen. Wenn ein Quäntchen Glück hinzukommt wird es perfekt.
Achten Sie gut auf sich und auf bald!