Freitag, 28. August 2015

Hier? Nein, hier! Oder doch lieber hier?



Immer wieder ein spannendes und tolles Thema! Und wir wissen ja, dass in dem Wort spannend auch Spannung steckt. Ob privat, oder im Job. Warum tun wir uns mit Entscheidungen nur so schwer?

Da wägen wir ewig ab, hadern mit uns bis wir überhaupt zulassen, uns mit dem, was uns beschäftigt zu befassen und dem anzunähern. Ängste vor dem Unbekannten zehren an unserem Nervenkostüm und brennen uns gar aus. Soll ich wirklich kündigen? Ich habe ja noch nichts Neues, bin so ausgelaugt und schaffe das bestimmt nicht und wer weiß, wie es dort sein wird? Hmm, ich weiß nicht, was ich tun soll. In diesem Job geht es mir schon so schlecht, ich kann einfach nicht mehr! Im Alltag des Coachings höre ich das fast täglich.

Warum ist das so und woFÜR ist das gut? Wenn wir doch in einer Situation stecken, wir bemerken dass sie uns nicht gut, weder die Rahmenbedingung, die Aufgaben, der Chef noch der Job sich verändern werden, warum ziehen wir es vor darin zu verharren, uns zu blockieren und uns zu lähmen? Warum warten wir, warum glauben wir, dass 'die' sich freiwillig verändern werden? Warum sollen sie das tun, für 'die' läuft doch alles! Warum bis nichts mehr geht? 

Weil wir das hier vielleicht alle kennen: unsere Prägung, Konditionierung aus Kindertagen, Selbstzweifel, weil wir schon einmal / öfter falsche Entscheidungen getroffen haben, weil wir glauben das es so ist und die anderen schaffen das auch? Also wieder von vorne und weiter im Gedanken Karussell. Heisse Kartoffel links, rechts, oben und unten, oh was war nochmal bei links, also wieder vor vorn. 
Das Leben findet außerhalb des Kopfes, des Verstandes statt. Draußen. Außerhalb unserer Haut. 

Ja, im Kopf können wir abwägen, durchdenken, Szenarien gestalten und diese im Geiste ablaufen. Ob wir die richtige Entscheidung treffen, werden wir nur erfahren – im Tun! 
Und damit meine ich nicht, erst einmal Urlaub zu machen und auf Besserung zu hoffen. Wir kommen immer wieder in die gleiche Situation zurück. Wir waren in Urlaub, der Job ist immer noch der Gleiche.

Es ist nicht schlimm eine Fehlentscheidung zu treffen. Davor ist niemand gefeit. Es ist auch keine Schwäche, Schwäche zu zeigen. Im Gegenteil. Niemand von uns hat eine Glaskugel auf dem Tisch und kann daraus die Zukunft lesen. Das ist auch nicht nötig. Zukunft beginnt in der nächsten Sekunde, dann wieder, dann wieder… Was soll denn schon passieren, mehr als zu erfahren, dass es (noch) nicht richtig ist, zufriedenstellend, oder stimmig ist – kann ja nicht passieren. Dann schauen wir wieder, was ist gut, was kann ich ändern, was will ich nicht mehr und entscheiden wieder um, wir wissen ja wie es geht. 

Es geht nicht um falsch, oder richtig. Es geht um wichtig. Alles ist besser, als mittelfristig zu erkranken, sich auszubrennen und eine Situation zu tragen zu versuchen, die uns nur eines nimmt: Energie.

Wir können jederzeit unsere Entscheidungen treffen, revidieren, der Situation anpassen. Es gibt nichts von Bestand, auf nichts eine Garantie. Nur auf eins, dass Stillstand nicht helfen wird. Nicht entscheiden heißt, nicht verändern und beibehalten. 

Und auch dafür dürfen wir uns entscheiden, sofern wir annehmen und akzeptieren, dass sich nichts verändern und wir im Bekannten verbleiben werden. Aus geglaubter Gewissheit, aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit, aus Zweifel, aus Angst. Alles nachvollziehbare und menschliche Gründe. Diese Entscheidung kann uns niemand abnehmen und wir haben mit der Konsequenz zu leben. Immer. 
Daher; sie schaffen das! In diesem Sinne: Gute Fahrt!