Wachsen Glück und Geld proportional? Natürlich gibt
es Menschen, die man über Geld, Status, Macht, Visitenkarten und Wichtigkeit
motivieren kann. Eine Zeit lang wird diese Status, Macht, Visitenkarten und Wichtigkeit
motivieren kann.
Entwicklung
parallel und proportional verlaufen können, vor allem wenn am Anfang auch
Gestaltungsfreiräume einhergehen. Mit zunehmender Gehaltsentwicklung steigen
aber nicht nur der Gehaltszettel und zusätzliche finanzielle Spielräume, Träume
und Wunscherfüllungen, auch Erwartungshaltungen, Ergebniserwartungen, Überstunden,
Mehrbelastungen, Multitasking, Verantwortung, Stress und Druck nehmen überdurchschnittlich
zu.
Irgendwann gerät diese Waagschale aus der Balance und das ‚empfundene‘
Glück wächst und entwickelt sich nicht weiter. Im Gegenteil es entwickelt sich
zurück, wird kleiner und macht für die Erschöpfungen, Überforderungen und Konflikte
Platz.
Um MitarbeiterInnen zu
rekrutieren und langfristig an das Unternehmen zu binden reichen ein
regelmäßiges Gehalt als Motivationsfaktor nicht mehr aus. Unser persönliches
Wertesystem, ein ‚gesunder‘ Umgang mit uns selbst, ein Ausgleich in der
Freizeit zur Arbeit bekommen immer mehr einen höheren Stellenwert in unserem
Leben. Gehen wir davon aus, dass wir 2020 eine Vollbeschäftigung haben werden
Unternehmen lernen müssen zu begreifen, dass
a) Personal demnächst wieder
'beworben' werden muss,
b) Mitarbeiter sich für ‚ihr‘ Unternehmen entscheiden
werden und
c) Wertschätzung, Respekt und ein guter Umgang miteinander wichtiger
werden.
Lernen wird neu gedacht werden, Wissen wird wandern und Unternehmen tun
gut daran, dass es nicht ab-wandert. Alt und jung werden 2020 wie selbstverständlich
miteinander arbeiten, interdisziplinär, international und interkulturell und
multilingual. Allein schon wegen der Altersstrukturen
werden Unternehmen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedarfen
konfrontiert.
Natürlich gibt es Menschen,
die sich von Geld und Sachleistungen motivieren lassen, das ist völlig legitim.
Je nach Familienstand und Alter haben
alle individuelle Gründe, warum wer welcher Arbeit nachgeht; einige verdienen einfach
nur ihren Lebensunterhalt und haben keinen anderen Anspruch an ihre Arbeit,
einige suchen nur einen Job, andere eine
Erfüllung, wieder andere planen ihre Karriere uvm.
Welcher Tätigkeit ein
Mensch nachgeht ist sekundär. Primär ist, dass wir für ein Dankeschön, ein Lob,
ein Zeichen der Wertschätzung nicht nur empfänglich sind, sondern ohne sie mittel-
und langfristig emotional belastet sind. Einige Möglichkeiten der Reaktion sind
Gleichgültigkeit, Über- oder Unterforderungen, Entkoppelung, innere Kündigung bis
hin zur Erschöpfung und Burnout.
Gesundheit, Zeit, Liebe,
Familie, Freunde, Schlaf sind nicht selbstverständlich. Es gibt keinen Laden in
der Fußgängerzone, mit langen Öffnungszeiten in dem wir etwas gegen unsere
Erschöpfung, Isolation, Stress und Einsamkeit einkaufen können, am besten in halbflüssiger
Gel Form. Dann ab unter die Dusche und alles mit einem schönen Duft weggeduscht
– wäre das nicht klasse? Wasch and Go!
Was können Unternehmen tun,
um Ihren MitarbeiterInnen zu helfen, eine gute Work-Life-Balance zu entwickeln?
Welche Rahmenbedingung müssen für die Zukunft etabliert werden, damit diesen Unterschiedlichen
Bedürfnissen und Bedarfen begegnet werden kann? Um zukünftig nicht nur den
Faktor Arbeit zu betrachten, werden Unternehmen in ihre strategischen Ziele
ebenso betriebliche Gesundheitsförderungen bzw. – management aufnehmen, aktiv
an der Steuerung der Sichtweisen, Blickwinkel – hier werden auch
tiefere Anforderungen und tatsächlich hoch-qualifiziertes Führungsverhalten inkl.
der Etablierung und Implementierung einer neuen Kultur einhergehen, die sich
auch auf Gesundheit, Körper, Emotionen und für einen vitalen Lebensstil
einsetzen.
In einer immer komplexeren
Arbeitswelt, einer zunehmend alternden Gesellschaft haben wir gar keine andere Chance,
als ganzheitlich zu schauen, zu planen und zu agieren. Zukünftig ist ein
Unternehmen erfolgreich, wenn es diese Aspekte mit einbezieht und in Gesundheit
investiert, es dem Unternehmen gelingt glaubhaft nach außen zu vermitteln und
somit Menschen gerne im Unternehmen bleiben und neue gerne dort ihre Zukunft
sehen.
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