Sonntag, 10. Juni 2012

Stress lass nach


Wenn Sie morgen 10 Ihrer Freunde, Bekannte fragen würden, wie sie für sich Stress definieren bekämen Sie wahrscheinlich 10 unterschiedliche Rückmeldungen. Genau darum geht es. Es gibt nicht DIE Definition, es gibt nicht DAS Gefühl, es gibt nicht DIE Lösung und schon gar nicht DEN Stress. Stress ist individuell und ebenso braucht jeder (s)eine individuelle Lösung. 

Dann gibt es noch positiven und negativen Stress. Ich z.B. mag keinen Stress, durfte aber über die Jahre lernen, dass ich unter Stress gut funktioniere. Ich kenne mich gut und weiß bis wohin ich gehen kann, bin an dieser Stelle trotz Stress relativ entspannt – für andere – da ich mir einiges zutrauen kann. 

Andere mögen daran verzweifeln, dass sie nicht aus der Spirale von negativen Gedanken, Checklisten zur Selbstkontrolle, Zwang, Druck usw. aussteigen können. Es zieht sie herunter und übrig bleiben Frustration, psychische Belastungen und Erschöpfung gepaart mit einer Prise Hilflosigkeit. 

Viele ordnen immer noch primär der Arbeit und der Zeit den Stress zu. In Wahrheit lassen sich Privates und Beruf kaum noch voneinander trennen. Ich höre oft „ich brauche was für Zeitmanagement, machen Sie auch so etwas..?“ Die meisten meinen damit eigentlich sie bräuchten für viele Dinge mehr Zeit. Nun, egal welches Zeitmanagement Seminar wir buchen. Am Ende des Tages hat der Tag immer noch lediglich  24 Stunden. 

Es ist besser zu schauen, was die Zeit bindet. Was kann weg indem man es z.B. delegiert, anders priorisiert, oder erst gar nicht annimmt. Man weiß ja von vornherein, ob etwas in den Zeitplan passt oder nicht. Warum? Na weil der Tag nur 24h hat. Wichtig ist ergo zu schauen, wie gehen wir mit der verfügbaren Zeit um, weniger damit woher bekomme ich noch mehr Zeit, oder Stunden an Zeit zu verschwenden um Zeit (ein) zu sparen.  

Wichtig ist auch das wir unserem Körper die nötigen Ruhephasen gönnen, damit er eine Entspannung und Regenerierung erfahren kann. Einige erreichen das durch Sport, Freizeitausgleich mit Freunden und / oder Familie, oder auch durch professionelle Begleitung um einen anderen Umgang mit Stress zu erlernen. Andere benötigen nur etwas um den „Kopf freizubekommen“ ein Spaziergang, Sauna, Meditation uvm. Grundsätzlich ist alles erlaubt, sofern es ursächlich hilft. Vordergründig  wird ein Saunabesuch sicherlich angenehm und entspannend sein können. Die Frage ist, ob es generell bei der Ursache des Stresses hilft, oder doch nur eine scheinbare kurzweilige Entspannung und Entschleunigung bringt?
Des Weiteren ist auch wichtig, dass man sich keinen zusätzlichen Stress macht. Für fünf wöchentliche Besuche des Fitnesscenters werden sie wahrscheinlich pure Bewunderung ernten, die Frage ist ob eine so hohe körperliche Belastung nach fünf Vollzeittagen entspannt. Auch hier ist manchmal weniger mehr. 

Wenn Sie täglich 8 -10h arbeiten, 2h Anfahrtszeiten berechnen, 2h Sportstudio hinzukommen, ggf. 30 Minuten Einkaufen, Kochen oder Essengehen mit weiteren min. 1,5h ansetzen bleiben noch in etwa 7-8h übrig für tatsächliche Freizeit, Freunde, Familie, Duschen, Waschen, mit Hund und Katze spielen und nicht zuletzt Schlaf.  Ein durchgetakteter Tag mit kaum wirklichen Ruhephasen. 

Was ist demnach besser? Ein Plan!Nehmen Sie sich 3 Blätter, schreiben Sie Zukunftszettel darauf und ordnen Sie zu: Mache ich selbst, macht ein anderer, kann komplett weg. 

Schreiben Sie alles auf was Sie bewegt bzw. beschäftigt und nötig ist. Gewichten und setzen Sie es so um. Das kann bedeuten, dass demnächst ein Gärtner oder Putzfrau aushelfen werden, Oma den Enkel zum Sport bringt, die Buchhaltung der Steuerberater macht und Sie sich vom Kegelclub wieder abmelden, da sie in den letzten Jahren nur 3x da waren – Sie haben ja eh kaum Zeit. 

Sie haben die Wahl und Sie dürfen entscheiden. Es kann alles so bleiben wie es ist, aber Sie dürfen gerne neu gewichten und entscheiden. Wir sind keine Bäume, wir können uns bewegen.

Meinen Kunden rate ich zudem immer am Ende des Tages kurz inne zu halten und 3 GUTE Dinge aufzuschreiben. Beispiele: Ein schönes Telefonat geführt, ein spannendes Buch gelesen, die Margeriten ausgeputzt und sich daran erfreut, mit dem Hund herumgetollt, eine Umarmung lange genossen, ein Entspannungsbad genommen, am Rhein in aller Ruhe ein Eis gegessen, mich an der Schönheit einer Rose erfreut, auf der Terrasse gesessen und dem Vogelgezwitscher gelauscht…Sie dürfen natürlich auch den Keller aufräumen, Rasen mähen, Kärchern - sofern es Ihnen ein gutes Gefühl gibt!


Donnerstag, 7. Juni 2012

SINNverlust


„Wozu das alles, das macht doch alles keinen SINN mehr. Jedes Mal die gleiche Leier. Die gleichen Gesichter in endlosen Meetings. Alles immer ein großes Missverständnis; "...dafür bin ich nicht zuständig, haben wir keine Zeit für, haben wir kein Geld für, der Vertrieb ist Schuld…“ 

Dann sitzen Sie an diesem Tisch und fragen sich: „Was mache ich hier eigentlich?“ 8 Kollegen verbringen  Zeit in einem erhitzen Gespräch darüber zu SINNineren, warum sie und ihre Mitarbeiter keine Zeit haben, um z.B. das Projekt zu unterstützen!? Ist das SINNvoll? 

Kluge Rat-Schläge – sind immer auch Schläge – von der Familie, Freunden, Lebenspartnern. „Was ist nur mit Dir passiert? Jetzt reiß' Dich mal zusammen, wir haben gerade gebaut und brauchen das Geld, denk an uns, unser Kind…, wo bist Du nur hin, ich er-kenne Dich nicht mehr, Du machst mir Angst…“ Druck, Erwartungen, aber wo bleiben Sie? 


(c) Photo - flickr White Ribbon
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht. Wenn mich jemand fragt, wie ich Burnout mit einem Wort beschreiben sollte, dann ist mein Wort dafür: SINNverlust!

Jeder Schritt anstrengend und die Sicht wie von einer Nebelwand getrübt. 
Am liebsten Rückzug ins vertraute Heim, Decke über den Kopf und fertig… Gespräche führen ins Nichts, wir drehen uns im Kreis. Der Geist so müde und doch ein Gefühl als säße man 24h in einer Achterbahn. Im Kopf alles so schnell, tak tak tak, wobei im Leben alles im Schneckentempo verläuft. 

Einen Kaffee trinken wäre jetzt nett. Kurz mal ans Fenster gestellt und während dessen den Vogel auf dem Ast bewundern. Ein bisschen buntes Leben anschauen. Vogel müsste man sein, es wäre alles so leicht und spielerisch. Flügel ausbreiten und einfach nur wegfliegen. Der Kaffee ist kalt und es sind zwei Stunden vergangen… fühlte sich wie zwei Minuten an. Der Vogel ist wahrscheinlich schon länger weg. Erschrecken. "Ich bekomme nichts mehr mit. Oh Gott, habe ich hier zwei Stunden aus dem Fenster geschaut und nichts mitbekommen?" Tränen, Verweiflung...  Es macht alles keinen SINN mehr…

"Wie konnte das passieren? Wann hat es angefangen und wann hört es auf? Bitte, bitte lieber Gott oder wer auch immer, mach bitte das es aufhört. Ich will mich nicht mehr so fühlen, ich kann einfach nicht mehr und weiß nicht mehr weiter."


  • Sie finden Ihren Weg nicht mehr? 
  • Sie sind mehr mit dem Suchen, statt dem Finden beschäftigt?
  • Sie sehen überhaupt keinen (Aus-)Weg mehr? 
  • Sie fragen sich "woFÜR das alles? 
  • Sie fühlen sich festgefahren? 
  • Sie fühlen sich allein, verlassen und einsam?
  • Sie stellen sich immer wieder die gleiche Frage: Warum? 

Wenn Sie sich auch nur im Ansatz so fühlen, suchen Sie sich bitte schnellstmöglich Hilfe. Es gibt viele Menschen die Ihnen helfen können; Ihr Hausarzt, eine Beratungsstelle, Ihre Krankenkasse, Ärztekammer, Psychologen, oder ein Coach. 

Mich finden Sie, wenn Sie oben rechts den Link zu meiner Webseite anklicken.

Freitag, 11. Mai 2012

Angst essen Seele auf…


„Ich weiß nicht, was ich (noch) machen soll… Ich komme einfach nicht vom Fleck. Es ist wie verhext…Langsam aber sicher macht mir das Angst…“

Kennen Sie das? Man macht und tut, aber kommt nicht von der Stelle?! Man dreht sich im Kreis, man versucht etwas zu verhindern, alle Energie ist nur auf eine Sache ausgerichtet. Irgenwann kriecht die Angst in die Handlung. Was wenn… Was mache ich dann... Angst war noch nie ein guter Ratgeber.

Nicht dass Sie denken „na die hat ja gut reden, die kennt ja gar nicht mein Problem!“ Nein, tue ich nicht, es sei denn Sie rufen mich an. Ich kenne aber eigene Probleme und ich glaube, dass sie sich wenig von Ihren unterscheiden.
  • jemand in der Familie, oder man selbst ist schwer erkrankt
  • in der Beziehung läuft es nicht rund
  • das Kind hat Probleme in der Schule und den Mitschülern
  • der Arbeitsplatz ist konkret bedroht
  • ein nahestehender Mensch ist verstorben
  • in Urlaub fahren wäre auch mal schön, ist aber gerade nicht drin
  • die Milch ist sauer
  • die Katze hat in den Schuh gek****
  •  erstes Date und einen super Pickel auf der Nase
  • das Auto / Waschmaschine sind kaputt gegangen…
  • Hertha steigt ab und Düsseldorf wahrscheinlich auf! Katastrophe!
… was der Einzelne so in seiner individuellen Situation subjektiv als Problem empfindet. Es gibt Hunderte von großen und auch kleineren Gründen, die uns beängstigen können.
-        
Machen Sie sich mal nichts vor, mir selbst geht es auch nicht anders. Ich bin kein Übermensch, mir gelingt auch nicht alles und auch ich musste erst üben und lernen. Manchmal sehr mühsam. Hand aufs Herz, wollen wir nicht alle alles richtig machen? 
Warum auch nicht? Ist doch normal!

So – jetzt denken wir uns mal die Angst weg! 
Schwuppdiwuppkartoffelsupp… Wie wäre es, wenn wir keine Ansgt hätten?“

Veränderung beginnt immer im Kopf, die Angst blockiert uns genau dort. Dann schwingt vielleicht immer noch ein wenig Hoffnung mit – vielleicht müssen wir uns nur geduldiger zeigen, abwarten nicht gleich die Flinte ins Korn werfen? ein wunderbarer Nährboden für Ängste. Die Angst erscheint immer dominant, aber man kann ihr auch die Kraft nehmen. Lässt man sie so mir nichts dir nichts vor der Tür stehen, stellt man fest, dass der mentale Einfluss weg ist.  Manchmal muss man auch erst hinfallen, damit man wieder aufstehen kann. Alles hat Konsequenzen, wenn man die Angst verliert, können wir einen besseren Umgang mit den Konsequenzen erlernen.  Ängste rauben uns buchstäblich wertvolle Lebensenergie; frei nach Fassbinder „Angst essen Seele auf“.

Am Ende des Tages entscheiden max. zwei; das Herz und der Bauch. Angst ist kein guter Ratgeber, seit Jahrzehnten vertraue ich meinem Bauchgefühl und Herzen. Meist liegen beide richtig. Also, stellen Sie sich vor, wie es ohne Angst wäre
  •  Keine Angst vor dem neuen Arbeitsplatz und Chef
  • Keine Angst aus der festgefahrenen Beziehung auszusteigen
  • Keine Angst vor Zivilcourage
  • Keine Angst vor der Tiefe des Meeres
  • Keine Angst vor dem Tod oder Krnakheiten 
  •  Keine Angst in einen anderen Ort zu ziehen
  • Keine Angst vor dem Zahnarzt…
So, Sie haben jetzt mal 30 Minuten keine Angst –ok? Zeit läuft ab jetzt! Wie wäre das und was wäre anders? Hören Sie sich in diesen Sekunden zu und umarmen Sie den Augenblick. Möge er Ihnen immer ausreichend Kraft spenden und Sie unweigerlich zu der richtigen Antwort führen – alles ohne Angst! 
Wie fühlen Sie sich jetzt? 

Donnerstag, 19. April 2012

Wie das Leben manchmal so spielt…

Wenn du an einen Engpass kommst und sich alles gegen dich richtet, und es so aussieht, als könntest du keine weitere Minute aushalten, dann gib nicht auf, denn an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt fängt das Blatt an, sich zu wenden!
(H. B. Stowe)

Manchmal ist es so wie bei dem Foto, wir können (noch) nicht sehen wohin der Weg führt.
Wir kommen im Leben an einen Punkt, wo wir glauben, nich tmehr zu wissen wohin der Weg führt, an einen Punkt:

·         an dem wir uns wirklich aufgeben wollen
·         wir sind ganz unten, ohne Eigenliebe und ohne Selbstvertrauen
·         wir sind ganz unten, ohne Selbstwert und ohne Treue zu uns selbst
·         der Punkt ganz unten, wo wir uns selbst gegenüber keine Anerkennung bzw.   
·         keinen Dank, für die sehr vielen Dinge, die wir in unserem Leben schon erreicht haben zeigen…     

Viele Menschen fühlen sich zunehmend so. Irgendwann kommen Sie an einen Punkt, wo Sie kein Selbstvertrauen, kein Selbstwert und nicht Positives mehr empfinden können.

Manchmal ist es so wie bei dem Foto, wir können (noch) nicht sehen wohin der Weg führen würde. Wichtig ist, dass Sie weiter dem Weg folgen. Mit jedem Schritt eröffnen sich (Aus-) Wege, nur wenn Sie stehen bleiben, oder umkehren werden Sie wörtlich stehenbleiben, oder sich rückentwickeln.

Bleiben Sie auf dem Weg! Sie dürfen gerne eine Rast einlegen, sich ausruhen, den Blick genießen und bewusst Ihr Umfeld wahrnehmen. Betrachten Sie das Foto für ein paar Sekunden, schließen sie die Augen, immer schön weiteratmen – können Sie den Wind spüren, den warmen Geruch der Wiesen riechen, aus der Ferne ein paar Kuhglocken, es summt eine Biene um Sie herum? Nein, keine Angst – ich werde Sie nicht dazu animieren JETZT in den Garten zu gehen und das Apfelbäumchen zu umarmen, oder die Heidi DVD Kolelktion zu erwerben. Aber wenn Ihnen das gut tut, dürfen Sie das natürlich sehr gerne tun!

Wichtig ist, dass Sie inne halten, be-greifen wo SIE gerade stehen. Dann den ersten Schritt und schauen was nach der Kurve kommt, danach den zweiten Schritt usw.

Sie schaffen das! Was soll Ihnen denn passieren? Wenn das was nach der Kurve käme Ihnen nicht gefällt, dann wechseln Sie einfach die Richtung. All das kann man aktivieren! Lassen Sie es nicht so weit kommen und wenn Sie schon so weit drin sind, dann suchen Sie sich bitte Hilfe!

Ich biete regelmäßig Schnuppertermine zum Thema Burnout. Informieren Sie sich erst einmal und danach können Sie in Ruhe entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen. Entspannte Grüße und bleiben Sie gesund.

Dienstag, 10. April 2012

Wächst Glück, mit zunehmender Gehaltsentwicklung?



Wachsen Glück und Geld proportional? Natürlich gibt es Menschen, die man über Geld, Status, Macht, Visitenkarten und Wichtigkeit motivieren kann. Eine Zeit lang wird diese Status, Macht, Visitenkarten und Wichtigkeit motivieren kann.

Entwicklung parallel und proportional verlaufen können, vor allem wenn am Anfang auch Gestaltungsfreiräume einhergehen. Mit zunehmender Gehaltsentwicklung steigen aber nicht nur der Gehaltszettel und zusätzliche finanzielle Spielräume, Träume und Wunscherfüllungen, auch Erwartungshaltungen, Ergebniserwartungen, Überstunden, Mehrbelastungen, Multitasking, Verantwortung, Stress und Druck nehmen überdurchschnittlich zu. 

Irgendwann gerät diese Waagschale aus der Balance und das ‚empfundene‘ Glück wächst und entwickelt sich nicht weiter. Im Gegenteil es entwickelt sich zurück, wird kleiner und macht für die  Erschöpfungen, Überforderungen und Konflikte Platz. 

Um MitarbeiterInnen zu rekrutieren und langfristig an das Unternehmen zu binden reichen ein regelmäßiges Gehalt als Motivationsfaktor nicht mehr aus. Unser persönliches Wertesystem, ein ‚gesunder‘ Umgang mit uns selbst, ein Ausgleich in der Freizeit zur Arbeit bekommen immer mehr einen höheren Stellenwert in unserem Leben. Gehen wir davon aus, dass wir 2020 eine Vollbeschäftigung haben werden Unternehmen lernen müssen zu begreifen, dass 

a) Personal demnächst wieder 'beworben' werden muss, 
b) Mitarbeiter sich für ‚ihr‘ Unternehmen entscheiden werden und 
c) Wertschätzung, Respekt und ein guter Umgang miteinander wichtiger werden. 

Lernen wird neu gedacht werden, Wissen wird wandern und Unternehmen tun gut daran, dass es nicht ab-wandert. Alt und jung werden 2020 wie selbstverständlich miteinander arbeiten, interdisziplinär, international und interkulturell und multilingual. Allein schon wegen der Altersstrukturen werden Unternehmen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedarfen konfrontiert.

Natürlich gibt es Menschen, die sich von Geld und Sachleistungen motivieren lassen, das ist völlig legitim.  Je nach Familienstand und Alter haben alle individuelle Gründe, warum wer welcher Arbeit nachgeht; einige verdienen einfach nur ihren Lebensunterhalt und haben keinen anderen Anspruch an ihre Arbeit, einige suchen nur einen Job,  andere eine Erfüllung, wieder andere planen ihre Karriere uvm. 

Welcher Tätigkeit ein Mensch nachgeht ist sekundär. Primär ist, dass wir für ein Dankeschön, ein Lob, ein Zeichen der Wertschätzung nicht nur empfänglich sind, sondern ohne sie mittel- und langfristig emotional belastet sind. Einige Möglichkeiten der Reaktion sind Gleichgültigkeit, Über- oder Unterforderungen, Entkoppelung, innere Kündigung bis hin zur Erschöpfung und Burnout.  

Gesundheit, Zeit, Liebe, Familie, Freunde, Schlaf sind nicht selbstverständlich. Es gibt keinen Laden in der Fußgängerzone, mit langen Öffnungszeiten in dem wir etwas gegen unsere Erschöpfung, Isolation, Stress und Einsamkeit einkaufen können, am besten in halbflüssiger Gel Form. Dann ab unter die Dusche und alles mit einem schönen Duft weggeduscht – wäre das nicht klasse? Wasch and Go! 

Was können Unternehmen tun, um Ihren MitarbeiterInnen zu helfen, eine gute Work-Life-Balance zu entwickeln? Welche Rahmenbedingung müssen für die Zukunft etabliert werden, damit diesen Unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedarfen begegnet werden kann? Um zukünftig nicht nur den Faktor Arbeit zu betrachten, werden Unternehmen in ihre strategischen Ziele ebenso betriebliche Gesundheitsförderungen bzw. – management aufnehmen, aktiv an der Steuerung der Sichtweisen, Blickwinkel – hier werden auch tiefere Anforderungen und tatsächlich hoch-qualifiziertes Führungsverhalten inkl. der Etablierung und Implementierung einer neuen Kultur einhergehen, die sich auch auf Gesundheit, Körper, Emotionen und für einen vitalen Lebensstil einsetzen. 

In einer immer komplexeren Arbeitswelt, einer zunehmend alternden Gesellschaft haben wir gar keine andere Chance, als ganzheitlich zu schauen, zu planen und zu agieren. Zukünftig ist ein Unternehmen erfolgreich, wenn es diese Aspekte mit einbezieht und in Gesundheit investiert, es dem Unternehmen gelingt glaubhaft nach außen zu vermitteln und somit Menschen gerne im Unternehmen bleiben und neue gerne dort ihre Zukunft sehen.

Samstag, 31. März 2012

Frühjahrsputz für die Seele

(c) Foto Emina Mazak
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Dienstag, 6. März 2012

Schlafstörungen und Ernährung


Frühstück? Das ging gar nicht. Ich trank morgens, wenn es hoch kam, ein Glas Fruchtmolke oder Trinkjoghurt (unbedingt etwas Kaltes wegen der Schilddrüse), dann einen doppelten Espresso und eine Zigarette im Auto. Fertig. 

Schwindelig und Kreislaufprobleme? Wieder Kaffee und eine Zigarette. Mittags schnell was auf die Hand, oder gar ein Businesslunch Meeting mit Pizza für alle. Keine Pause, keine Zeit durchzuatmen. Irgendwann hatte ich in der Fußgängerzone einen Gemüse und Tee Laden entdeckt, der mittags eine Salatbar anbot. Das war meine Rettung. Die paar Schritte dorthin waren eine Wohltat, im Sommer konnte man im Hof unter einem Baum seinen Salat essen und normale Geräusche hören und man kam mal raus. Kein Fax, kein Drucker etc. Wieder zurück ins Büro und weitere 5-6 Stunden arbeiten. Leider war das nicht täglich möglich, oder besser gesagt der Alltag fraß manchmal die Zeit auf, oder ich vergaß einfach die Zeit. Manchmal war ich erst so gegen 20 Uhr zuhause, wunderte mich manchmal, warum mir so schlecht war und stellte fest „eigentlich habe ich noch nichts besonderes gegessen“. Egal was ist, aber ein Mal am Tag möchte ich etwas Warmes essen. Wenn ich um diese Uhrzeit noch etwas kochte und dann aß, dann war ich zwar in diesem Moment zufrieden, aber ich hatte das Gefühl, ich hätte einen Medizinball verschluckt. Meist war ich auch so müde, dass ich direkt auf dem Sofa hätte einschlafen können. 

Nur mein Körper wollte das nicht, oder konnte nicht mehr. Es war vom Bio-Rhythmus her nicht die Zeit für Nahrungsaufnahme und –verarbeitung. Meist drehte ich mich einfach nur von der einen Seite zur anderen. An Schlaf war nicht zu denken. Schlafrituale, warmes Bad, mit was auch immer getränkte Socken, Stoßlüften, neue Matratze und Kissen, Lavendel Duftkissen, Lesen… Ich steckte mitten in meiner Erschöpfung und dachte gar nicht an diesen Zusammenhang, schon gar nicht an die Abhängigkeiten. Die ganze Nacht Sodbrennen, Verdauungsprobleme, Unwohlsein. Das kam viel später im Kopf an. Davor war ich einfach nur verzweifelt und wütend, weil ich nicht schlafen konnte. Um 02 Uhr noch wach und Angst vor dem Verschlafen – ein Teufelskreis. 

Irgendwann berichtete mir eine Freundin von Metabolic-Balance1 und ich entschied es zu probieren.  Überzeugt hatten mich die Erfahrungen der Freundin, dass Blut im Labor untersucht wurde und eigentlich der Stoffwechsel aktiviert werden sollte. Der hatte sich gefühlt vor Jahren schon von mir verabschiedet. Eine Unterfunktion der Schilddrüse trug ihr Weiteres dazu bei. Wer Interesse daran hat findet am Ende des Beitrags einen Link, ich kann es wärmstens empfehlen. 

3x am Tag essen war die Hölle für mich, ich dachte ich platze. Ich hatte schon Stress, wenn ich nur an Essen dachte. 1x Tag essen macht den Magen klein und ich hatte Angst davor, soviel essen zu müssen. Alle anderen verstanden das gar nicht, sie hätten sich gefreut, mir wurde einfach nur schlecht und Magen und Darm waren eh angeschlagen. Ich wollte es nicht schlimmer machen, dafür stand meine Angst eigentlich, dabei hatte ich dem System einfach nicht genug zugeführt. Gut waren Hungergefühle, generell das Gefühl satt zu sein, zu hören und zu spüren, dass der Körper arbeitete und die nachfolgenden Prozesse funktionierten. Bis zu 6L Wasser sollte ich trinken, was mich panisch und in direkten Widerstand laufen ließ. Von 1x auf 3x täglich essen, minutiösen Abwiegen der Speisen, Weglassen von kompletten Nahrungsmitteln wie Milch, Kohlenhydrate und den meisten meiner Lieblingsobstsorten. Aber was soll ich sagen: es ging mir täglich besser. Von 5 Tassen Kaffee auf bis zu 6L Wasser täglich, war ein langer - vor allem mental langer Weg. Die Betreuerin hätte auch sagen können, dass ich barfuß zum Mond spazieren sollte. 

Unabhängig davon, dass es eine eigene Philosophie und Disziplin verlangte, ging es mir nach den üblichen Schwierigkeiten / Anpassungsversuchen der ersten 2-3 Tage überraschend gut. Ich war zwar zwischendurch schlapp, aber etwas kam zurück – mein Hungergefühl! Das kannte ich gar nicht mehr. Ich kannte seit Jahren keinen Hunger mehr. Mein Körper hatte sich durch vorherige Schichtdienste daran gewöhnt. Dem entsprechend kam auch direkt alles ins Depot, was man auch sah. Nicht sehr gesund. Ich musste zwischen den Mahlzeiten 5-6 Stunden pausieren und nach 4,5h hätte ich schon ein halbes Pferd mit Pommes essen können… Ich folgte der Empfehlung nach Möglichkeit nicht nach 19-20Uhr zu essen und da ich bei 3 Pflichtmahlzeiten mit je 5-6h Pausen irgendwie den Tag planen musste, veränderte das alleine schon meinen Tagesrhythmus. 

Ich begann meinen Tag zu planen und begann mich Schritt für Schritt einem ‚normalen‘ Biorhythmus anzupassen. Wer mich kennt, weiß wie sehr ich Pläne hasse. Aber es funktionierte und wirkte überraschend gut. Für jemanden wie mich, die sich nicht gerne anderen Regeln unterwirft, eine nötige Erfahrung und wichtiges Erfolgserlebnis. Um 23Uhr konnte ich mich entweder kaum noch wach halten, oder schlief tatsächlich schon. Die Kinesiologie unterstützte. In ca. 4 Monaten hatte ich nicht nur schrittweise meine Ernährung umgestellt, sondern meinen Tag am Biorhythmus ausgerichtet.

Ohne ein paar Nahrungsmittel und Nähstoffe regulierte ich meine Blutwerte, den Stoffwechsel, Magen und Darm, trank ausreichend, meine Haut war nicht mehr trocken, ich reduzierte mein Gewicht deutlich, fühlte mich fitter, wacher UND ich schlief endlich wieder. Essverhalten und Nahrungsauswahl haben einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und können Schlafstörungen fördern. 

Sich zu beobachten, was einem im Sinne von Nahrung gut bekommt, kann sehr helfen. Seit dem ich z.B. insbesondere auf aufgeschäumte Milch und Joghurt, übermäßig viele Tomaten (um nur ein paar zu nennen) verzichte, hat sich mein körperliches Wohlbefinden immens gesteigert. Ohne es überdramatisieren zu wollen, es war für mich sehr wichtig zu begreifen, dass mein inneres Gleichgewicht sowie Geist und Körper auch von so trivialen Dingen wie der Abendessen Uhrzeit abhängen könnten.


Samstag, 11. Februar 2012

Erste Hilfe

Schlafstörungen - so geht es vielen tausenden Betroffenen des Burnout-Syndroms.

07:48 Uhr und der Wecker klingelt in den Morgenstunden. Ok, für viele eher ein spätes Aufstehen, aber es ist nur ein Beispiel. Das Problem besteht zu jeder anderen Uhrzeit auch. Man fühlt sich, als hätte man sich gerade erst schlafen gelegt, als wären es Minuten des Schlafes und Erholung gewesen. Frühstück? Keine Zeit; wie immer Manager Frühstück: ein starker Kaffee und eine Zigarette. Am liebsten jedoch lieber jede Minute im Bett auskosten. Ein Teufelskreis. 


So stressig beginnt jeder Tag bei vielen Burnout Betroffenen, schnell noch eine Zeitung, schnell noch zur Reinigung; schnell, schnell, schnell. Jetzt auch noch Tanken, na ja wenigstens kann man so noch schnell einen Kaffee auf die Hand und irgendein Quarkteilchen kaufen. Schnell weiter. Gestresst im Büro ankommen und was macht man als erstes zum Herunterkommen? Genau, erst einmal in ‚Ruhe‘ einen Kaffee trinken, oder gleich 2 – Bürokaffee ist ja nicht so stark – super Ausrede, vor allem der Teil mit der Ruhe. Man ist ja schon seit dem Aufwachen übertourig unterwegs, von Ruhe kann ergo keine Rede sein. 

Geht es Ihnen auch so, wie es mir damals erging? Ich konnte eimerweise Kaffee trinken und doch hätte ich mich nur an eine Wand lehnen brauchen, um bis Weihnachten durchzuschlafen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass je mehr Kaffee ich trank, es mich umso müder machte.


Wenn ich mich abends vor dem Zubettgehen fertig machte, sah ich an meiner Haut die Zeichen dafür, dass ich zu wenig Flüssigkeit getrunken hatte. Mein Gesicht brannte vor Trockenheit. Manchmal hatte ich das Gefühl meine Haut war wie ein ausgetrockneter Schwamm, die Creme war in Nullkommanichts eingesogen.


Auch im ‚Kopf‘ hatte ich das Gefühl, dass einiges wie durch Watte funktionierte, nicht mehr so schnell – jedenfalls nicht mein gewohntes Tempo. Für andere immer noch zackig, für mich unendlich langsam. Trockengelegt, geschrumpft und mit Wasser unterversorgt. 


An einem Wochenende besuchte ich eine kinesiologische Informationsveranstaltung. Eine Freundin hatte es mir dringlich empfohlen. Neugierig und auch sehr skeptisch ging ich hin. Während diesem einem Tag habe ich sage und schreibe 11 große Gläser Wasser getrunken und hatte das Gefühl, dass ich kurz vor dem verdursten wäre! Unglaublich! Je mehr ich trank, umso trockener wurde mein Mundraum. Der Organismus spülte scheinbar alles gut durch und die Organe schienen im ‚Maschinenraum‘ auf volle Kraft voraus zu arbeiten. Immerhin funktionierte das wenigstens noch. 


Es war ein Spätsommer Tag, warm, hell und alles optimal – eigentlich. Ich ließ mich auf die Balance ein (so heißt die ‚Behandlung‘ der Kinesiologie). Mein Thema war meine Schlaflosigkeit. In 11 Jahren Wechselschichtdienst schlief ich gerade mal 3-4 Stunden je Nacht, brauchte ewig um einzuschlafen und hatte schon bevor ich einschlief Angst zu verschlafen. Ein weiterer Teufelskreis. 


Für eine aus dem  Management war es mehr als befremdlich, auf einer Liege zu liegen, wo Eine halb über und neben mir, irgendwelche Linien am Körper entlang zog. Das war nicht meine Welt, fehlte nur noch so ne Eso-Tante mit Räucherstäbchen - ne danke! „Wir gehen davon aus, dass jeder Körper gesund und nur in der Imbalance ist. Ich bringe jetzt Ihre Energiebahnen wieder in die Balance“. Ich weiß noch wie ich innerlich dachte „ jo, iss klar, ich gehe davon aus, dass du keinen Plan hast, aber mach du mal…“ 

Was auch immer im Inneren passierte weiß ich nicht, ich weiß nur dass ich mich fühlte, als würde mich die Müdigkeit wie in einem Sog nach unten ziehen. Meine Augenlieder schwer wie Betondeckel und ich hatte das Gefühl ich falle, falle in ein ganz tiefes Loch. Ich schlief noch auf der Liege ein. 


Nach diesen 45 Minuten konnte ich mich kaum auf den Beinen halten, ich war sooooo müde. Wie ich die nächsten paar Stunden überstand weiß ich nicht mehr, ich weiß nur dass ich ins Hotel zurückging, noch vor 20 Uhr, als es noch hell war ins Bett bin, was zuletzt in der gefühlten Steinzeit stattfand und innerhalb von Minuten weg war. Als ich wach wurde war es hell und ich dachte „na toll, wieder nur ein paar Minuten geschlafen“. Aber etwas war anders; ich war überraschend fit. 


Es klopfte zögerlich an der Hotelzimmertür und ich hörte meine Leute durch die Tür „wir gehen schon mal runter“ rufen. Ich war irritiert. Fernseher, Radio, Handy alles angemacht und ungläubig geguckt. Es war der nächste Morgen! Ich hatte mehr als 11 Stunden am Stück durchgeschlafen! Ich konnte es gar nicht fassen, fiel rückwärts wieder zurück ins Bett und weinte erst mal eine ordentliche Runde vor Erleichterung und Glück. Seit dem Schlafe ich ohne Schwierigkeiten 8 Stunden am Stück durch und brauche die Stunden unterdessen auch, mein Körper holt sich seit dem unbarmherzig seine Dosis. 


Der Kinesiologin danke ich bis in alle Ewigkeit und ist fast immer kurz in meinen Gedanken, bevor ich das Licht ausmache. Sie lacht sich immer kaputt über diese 'Kopferten' Skeptiker, wie ich es damals war. Kurzzeitig dachte ich sogar daran, diesen Beruf zu erlernen, denn ich beneidete sie um dieses erfüllende Gefühl jemanden, der so am Ende war seine Lebensqualität in einer Stunde zurückzugeben. Dazu in den folgenden Beiträgen mehr.

Menschen deren Thema nicht Schlafstörungen sind, gucken irritiert und man liest von deren Stirn „wo ist denn das Problem?“. Wenn man Schlafstörungen nicht kennt, weiß man gar nicht wie es sich ohne ausreichend Schlaf anfühlt, nicht wie nötig Schlaf ist und wie sehr man darunter leidet, wenn man keinen Schlaf finden kann*. 


Jeder der keine Schlafstörungen kennt, weiß gar nicht welches Glück er hat.  Meine Erste Hilfe Aktion war wieder einen normalen Schlafrhythmus herzustellen. Das erforderte auch eine gewisse Disziplin in der Anfangsphase, aber vor allem ein Bewusstsein der Situation, auf das Wahrgenommene zu achten und die Zeichen zu respektieren. Heute weiß ich vieles, was mich vom Schlafen abgehalten hatte.

Dazu gehörte eindeutig konsequent meinen Müdigkeitspunkt zu verdrängen und das Bedürfnis nach Normalität zu leben. Das zeigte sich manchmal nur im Wunsch noch Nachrichten zu schauen, ein ‚normales‘ Buch zu lesen, keine Fachbücher…


Was man so in einer Imbalance als Normalität betrachtet. Mein Verhalten förderte im großen Maße meine Erschöpfung. Früher hätte ich wahrscheinlich aggressiv reagiert, da ich aus meiner Wahrnehmung doch nur noch die Nachrichten gucken wollte. Sollte ich auf das bisschen Normalität auch noch verzichten müssen? Ich schaute daher wieder eher auf mein Bedürfnis, als den eigentlichen Bedarf meines Körpers.

Mit externer Hilfe habe ich signifikant meine Lebensqualität gesteigert und durch Eigenverantwortung wieder das Ruder übernommen. Im nachhinein erschreckend, wie einfach es ging und wie ich mich jahrelang selbst 'überdreht' hatte. 


Das war meine erste Erste Hilfe Maßnahme. Welche Erste Hilfe benötigen Sie, oder haben Sie sich geholt?

In der zweiten Erste Hilfe Maßnahme geht es um das Thema Ernährung und wie Ernährung Schlafstörungen fördern kann. Das können Sie hier in den nächsten Tagen lesen.


* Nur am Rande sei angemerkt, dass geplanter Schlafentzug nicht umsonst zu den bekannten Foltermethoden gehört.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Die Schatzkiste


Kleine flinke Wesen, den Rucksack geschultert, ziehen hinaus ins Neue und Ungewisse. Es ist noch nicht klar was sie finden werden, aber sie machen sich auf den Weg. Proviant und einen Schal eingepackt, man weiß ja nie was kommt und los geht’s. Kleine Schritte sind zu hören, manchmal raschelt es im Gebüsch, denn sie suchen sorgfältig und überall, manchmal geht es über Stock und Stein, manchmal brauchen sie auch Mut, denn andere suchen auch. Jedes Mal wenn sie etwas finden rufen sie ganz laut: Jippiiie! Dann hört man sie kichern, hämmern und klopfen, sie stellen ihre kleinen Täfelchen auf und jeder kann lesen wovon sie, wie viel gefunden haben. Dann gehen sie schnell motiviert weiter und die Suche beginnt aufs Neue. Kennen Sie dieses Spiel? Es heißt Siedler und macht ganz viel Spaß! In jedem von uns stecken kleine Pioniere und auch Siedler.

„Nun, welcher Typ Pionier bin ich eigentlich und wie gehe ich bei Schwierigkeiten mit mir und anderen um? Welche Einstellung habe ich in extrem schwierigen Zeiten, denke ich gar in Problemen, oder denke ich in Lösungen. Gehe ich besonnen vor, oder verfalle ich in Panik und Aktionismus, lasse ich mich von meinen Ängsten steuern, traue ich mich auch mal was auch wenn ich keine Erfolgsgarantie habe? Sehe ich die Chancen, oder die Risiken?


Wie ‚ticke‘ ich, was macht mich stark, was trägt mich? Bin ich jemand, der den Zusammenhalt mag, bei aller Individualität die Gemeinschaft braucht, starke Werte hat und dem entsprechend die Menschen des inneren Kerns auswählt. Wo passe und wo gehöre ich hin? Ich glaube auch, dass ich einen gesunden Menschenverstand habe, mich ganz gut anpassen kann, belastbar, selbstbewusst, aufmerksam und immer neugierig (geblieben) bin. 
Wenn ich zurückblicke dann weiß ich, dass ich gelernt habe nicht daran zu glauben, dass (m)ein Schicksal mein Leben bestimmt. Klar habe ich manchmal auch Glück, manchmal ergeben sich auch Dinge durch scheinbare Zufälle, aber in letzter Instanz vertraue ich nicht darauf. Ich bin kein Glücksspieler, ich bin Schatzsucher und habe ein realistisches Bild meiner Fähigkeiten. Das hat mir immer Kraft und Kreativität gegeben, um auch in schwierigen Zeiten zu bestehen“. 


Was ist das Besondere an Menschen, die trotz extremster Belastungen nicht krank werden und vor allem sich nicht aufgeben? Was befähigt sie in diesen Situationen in die Schatzkiste zu schauen und das Richtige zu finden, auf welche Ressource können Sie zurückgreifen?
Was kann ich in dieser Schatzkiste entdecken, welche Schätze und Glaubenssätze schlummern in der Kiste? Was bräuchte ich aus der Schatzkiste, um z.B. eine neue Arbeitsstelle zu finden, oder mein Geschäft wiederzubeleben bzw. weiterzuentwickeln? Welche Wünsche und Ziele habe ich eigentlich und welcher Schatz verhilft mir dazu, diese Ziele zu erreichen. Was macht meinen inneren Reichtum aus?
Wir alle haben für Probleme des Alltags einen Werkzeugkasten. Ob es ein schiefes Bild, eine ausgehängte Tür, ein krummer Nagel, ein tropfender Wasserhahn, ein Regal an die Wand muss uvm., für jedes Problem liefert unser praktischer Helfer, eine Bohrmaschine, Hammer, Zange, Schraubendreher verschiedenster Größe, Dübel, Nägel uvm. Für jeden Bedarf das passende Werkzeug. Die meisten „Probleme“ lassen sich mit einem herkömmlichen Werkzeugkasten lösen. Wir können das, trauen es uns zu, denken gar nicht groß sondern machen einfach und sind ganz stolz und beflügelt, wenn wir dann auf unser Werk schauen. Das war doch gar nicht so schwer!


Ist die Schatzkiste genau so ergiebig? Welche Helfer finde ich dort unter meinen Schätzen. Die Helfer  Selbstvertrauen, Glaube, Liebe, Erfahrung, Zuversicht, Gemeinschaft, Familie, Freunde, Wille, Respekt, Wertschätzung, Mut, Disziplin, gesunder Menschenverstand? Ich bin reich! Ich bin reich und ich wusste es gar nicht! 


Mit diesem Reichtum kann ich jede schwierige Situation meistern. Es ermöglich mir selbstverantwortlich und selbstbestimmt jede Situation zu meistern. Es wird mich befähigen über meine bisherigen Möglichkeiten hinauszuwachsen und etwas Neues zu gestalten und zu wagen. Wenn ich auf meinen inneren Reichtum baue, werde ich auf alle Fragen passende Antworten finden, meine Schatzkiste wird mich beflügeln, tragen und stärken. 


Ich bin der Experte meines Lebens und ich weiß was ich brauche, um für mich weiterzukommen und sogar in mir heute noch unbekannten Gefilden, sicher und souverän wirken zu können.

Ich selbst bestimme wohin meine Reise geht, ich habe immer eine Wahl, darf immer entscheiden und kann alles aus eigener Kraft erreichen. Nicht andere bestimmen über mein Leben, ich tue das. Alle nötigen Mittel stehen mir in meiner Schatzkiste zur Verfügung. Mein innerer Reichtum ist eine unerschöpfliche Quelle.


Alles was ich tun muss, ist sie zu öffnen und zu lernen – jeden Tag.

Sonntag, 5. Februar 2012

Grenzgänger

Copyright (c) Emina Mazak

Nun ist mehr als eine Woche vergangen. Die Percival Rufe sind verhallt – jedenfalls in meinem Radius. Haben Sie etwas anderes erwartet? Was war das eigentlich, eine gut inszenierte Geschichte, Quoten Hype, abgesprochen? Percival ein Opfer der Medien und Machern der Show, oder doch selbst kreiert und mal ehrlich, sieht ein Opfer so aus und verhält es sich so? Für mich nicht, aber ich bin hier sicherlich auch nicht das Maß aller Dinge.  Krokodilstränen direkt nach dem Auftritt, hmm, warum nur habe ich sie nicht geglaubt?  Selbst auf die Gefahr hin, mich äußerst unbeliebt zu machen, keine der emotionalen Momente von Percival empfand ich als authentisch. Keine übermäßige Freude, keine zur Schau gestellte Traurigkeit, Professionalität, Konflikt- und Feedbackfähigkeit, Nähe etc. Drama Baby, Drama. Es gibt diverse Möglichkeiten sich im Gedächtnis der Menschen zu verankern. Drama ist eine Möglichkeit. Er ist / wäre da schon Profi genug, da er das ‚Business‘ gut kennt. 

Es geht mir hier weniger um sein Talent. Dass er singen kann, konnte jeder hören, ob man seine Musik letztlich mag und dafür Geld ausgeben würde ist jedem selbst überlassen. Ich gehöre nicht zur Zielgruppe. 


Es ist kein Geheimnis, dass  ich ein großer Fan von „The Voice of Germany“ bin. Endlich mal eine Casting Show, bei der man sich nicht die ganze Zeit fremdschämen muss, Menschen nicht mit menschenverachtenden Kommentaren zur Prime time beschert werden und die Kandidaten, die Kandidaten sind einfach nur der Hammer. Unglaublich welche schlummernden Talente wir haben. Toll, einfach nur toll! 


Im Falle von Percival fand ich etwas anderes faszinierend. Sein Wesen. Welche Kräfte müssen in ihm mit – bzw. gegeneinander ankämpfen!? Enthusiasmus, Freude, Hoffnung, Verzweiflung, Leidenschaft, Neid; Percival ist ein sehr ‚menschlicher‘ Mensch. Er vermag ad hoc andere für sich zu begeistern und im gleichen Maße abzuschrecken. Er polarisiert sehr und ja, es scheint nur hopp oder top zu geben, dazwischen nichts. Wie verhält es sich mit dem Eigenbild vs. Fremdbild? Reflektiert er ausreichend genug die Rückmeldungen und worauf könnte er aufbauen, als Mensch, nicht als Sänger. Warum sollte ich als Industrie respektive Plattenfirma sehr viel Zeit und Geld in jemanden investieren, der mich null respektiert, wertschätzt und im schlimmsten Falle meine Vorinvestition allein nur durch sein Wesen und Verhalten verspielt. Warum in aller Welt sollte ich das als Management tun und wie kommt es, dass diese Fakten nicht gesehen werden, sondern alles nur persönlich genommen wird?  Könnte das ein Grund sein warum er bis dato nicht in die erste Reihe vorrücken durfte? 


Sein erstes Interview zeigte einen verbitterten, wütenden Mann über die sogenannte Industrie. Ein Mann zu sehen, der gebrochen, müde und frustriert schien. Ich habe das noch sehr gut vor Augen, seine ganze Körperhaltung, Mimik auf Frust und Gram gepolt. Wie viel Kraft muss es fressen, das täglich zu ertragen? Und warum tut man sich das erneut an, was sind die Treiber mich wieder in einen Bereich zu begeben, den ich eigentlich mit jedem Wort ablehne? Was ist so wichtig und unerträglich, dass ich mich erneut dem aussetze und wie viel Stress mute ich mir dabei zu, woFÜR ist das gut? 


Etwas / jemanden so vehement abzulehnen und im gleichen Atemzug anprangern, dass man nicht gesehen, akzeptiert und wertgeschätzt wird, schuldige an dem eigenen Unvermögen suchen. Wer spiegelt hier eigentlich wen und welche Treiber könnten die Ursache dafür sein? Sind die anderen Schuld, dass er jahrelang nur in der zweiten Reihe stehen durfte, wundert das jemand? Sind andere daran schuld, wenn einer wie Percival repetitiv an sich und seinem Ego scheitert. 


Stellen sie sich mal vor, das wäre ihr Mitarbeiter, oder ihr Chef. Welches Vertrauen hätten sie in diesen Menschen, wäre das ein Lieblingskollege, wie wäre die Zusammenarbeit?  Wenn ihr Mitarbeiter / Chef so viel Aufmerksamkeit bräuchte, so viel Bühne und Bedürfnisse gesehen zu werden, wie wäre der Alltag? Also ich stelle mir das nicht entspannt vor. 


Percival hat mein Mitgefühl, mehr habe ich leider nicht. Mir fällt auf, dass er sehr über seine Grenzen geht, auch beim singen. Alle sollen es sehen, allen will ich es beweisen, dass ich der Beste bin. Nun, vielleicht stellt sich die Frage gar nicht. Die Frage ist was er ihnen / uns zeigt; sein Talent oder den Wahnsinn eines Getriebenen. Es scheint keine Grenzen zu geben, erinnere mich an das Battle mit Pamela wo alle so begeistert waren. Ich fand das sehr abschreckend und ja, es war ein Battle; eine Schlacht. Wie das so mit Schlachten und Eroberern aber ist, die wenigsten mögen die Feldherren und Eroberer um sich haben. Laut polternde, nicht zuhörende, nicht begreifende und nicht wertschätzende schon gar nicht. 


Stelle ich mir vor, dass das mein Mitarbeiter wäre, dann könnte ich wahrscheinlich nichts anderes mehr machen außer den ganzen Tag Schadensbegrenzung zu betrieben: „…er meint es nicht so, er ist hochsensibel, ja er ist etwas anders aber er kann viel usw. Übrig bliebe der  fade Beigeschmack des Wahnsinns, der erste Eindruck und eine irritierende Wahrnehmung seiner Grenzgänge. Eines besessenen, beratungsresistenten, sich verrennenden Talentes der wie eine Kerze ist, die an beiden Enden brennt. So jemand bräuchte eine Einzelbegleitung, wäre betreuungsintensiv sofern überhaupt möglich, denn er würde sich wahrscheinlich auch noch offenen Auges in eine Trotzreaktion respektive soziale Isolation katapultieren. Für mich persönlich ist klar, warum er die letzten Jahre stimmlich nur begleiten durfte. 


In der Tat glaube ich, dass er ein hochsensibler und sehr einsamer Mensch ist, aber auch dass diese Gabe wahrscheinlich am Meisten zum Vorschein kommt, wenn es um seine eigenen Bedürfnisse geht. Auch dafür könnte es Gründe geben; ein letztes Aufbäumen bevor man resigniert, wirtschaftlicher Druck, Selbstwert, Selbstwirksamkeit uvm. Das ist alles legitim und kenne wir auch alle, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Die Kunst ist das was man ist, was man kann so dosiert einzusetzen, dass es andere nicht vor den Kopf stößt, oder sogar abschreckt, da keiner wirklich sagen könnte wohin es führen würde. Ich glaube hier liegt letztlich die Ursache seines bisherigen Misserfolges und so sehr ich ihm seine Erfolg wünsche, auch künftig wird sich daran wenig verändern – solange er unberechenbar bleibt und solche Wandlungswiderstände an den Tag legt. Und mal ehrlich, wer will und kann auf Dauer so jemanden neben sich haben. Nur jemand der so tickt wie er, auch ein mentaler Grenzgänger ist. Dann mag sich das sogar pushen, in guten Zeiten wird sich das anfühlen wie ein Tag im Phantasialand, in schlechten wird sich das aber gegenteilig erweisen. Ich bin froh nicht dazu zu gehören. Welch ein Stress, welch eine verzerrte Eigenwahrnehmung, welche Selbstüberschätzung, welche Energieverschwendung. Kein Gespür für sich, eigene Grenzen geschweige denn, die der anderen. Anstrengend. Sehr anstrengend. 


Wenn ich wieder an das erste Interview denke, wundert es mich überhaupt nicht, dass Mimik, Gestik, Haltung diese Müdigkeit, Stress und Druck zeigten. Es schwappte sogar auf die Geisteshaltung über und mündete in den gesprochenen Worten. 


Er hat sich auf eine Bühne begeben, die keine Gnade kennt. Nichts ist so vergänglich geworden wie Musik. Im Zeitalter von Apss, Smartphones hat der Künstler seine Daseinsberechtigung verloren, er ist nunmehr genau 0,99€ wert. Es gab eine Zeit da wurde dieses Talent gewürdigt. Monatelange Arbeit des Liedermachens, der haptischen Erfahrungen, wenn man eine Schallplatte auspackte und mit den Sinnen erfahren durfte; spüren, riechen, hören und die Bilder, die beim Hören entstanden sehen... Alles weg. Geblieben ist ein virtueller Warenkorb mit Downloadlink; austauschbar, ein Speicherplatz Beleger. Schade, sehr schade. 

Was hat das alles mit Burnout und Erschöpfung zu tun? The Voice of Germany und Persival in der Tat wenig und doch ganz viel. Es hat etwas mit Kräften, dem gesunden Einsatz von Energie, wie viel Aufwand betreibe ich mit was und wie viel bekomme ich zurück, wenn überhaupt. Gebe ich immer nur und es kommt nichts zurück, oder reicht es mir nur nicht. Wenn es nicht reicht, warum reicht es nicht, was könnten die Gründe sein und was sagt so etwas über meine Bedürfnisse aus? Was erkenne ich an meinen Mustern, warum passiert 'mir' das immer wieder, warum bin ich immer so geschlaucht, wie gehe ich mit dem Erkannten um, was lerne ich für mich daraus, um morgen andere Entscheidungen treffen zu können? Genau darum geht es während einer persönlichen Erschöpfungsphase, einem Grenzgang zu erkennen, lernen und neu (besser) entscheiden können.  Wo ist eigentlich meine Grenze, wie erkenne ich, wie erkennen sie andere?

Möge er seinen Frieden finden, primär mit sich, seinem gesunden Einsatz seiner Kräfte. Die hat er unbesehen, all das was ihn ausmacht kostet viel Kraft und scheinbar kann er sie noch abrufen. Ich wünsche ihm, dass er seine Quelle und Ressource finden, aus der er Kraft schöpfen kann und sich Zeit geben, um im Hier und Jetzt zu reflektieren, sowie zu verstehen warum das Leben ihn immer wieder an die gleiche Stelle führt, er daraus erkennt UND lernt. Erst dann werden andere Türen aufgehen, oder vielleicht sollte er alternativ begleitend auch nach anderer professioneller Hilfe Ausschau halten und damit ist kein Vocal Coach gemeint.

Freitag, 27. Januar 2012

NEIN !

Nein, ich möchte nicht aufstehen. 

Nein:

ich mag nicht mehr 
ich gehe nicht arbeiten 
ich habe keine Energie 
ich verlasse meine Wohnung einfach nicht mehr  
ich gehe nicht zum Geburtstag 
ich ertrage die vielen Menschen nicht


    Kennen Sie diese Sätze, die Gefühle, wenn Sie diese Sätze laut aussprechen,  leise denken, die Augen schließen und sich selbst beobachten und wahrnehmen?

    Viele Betroffene sagen, dass Sie sich nicht mehr spüren können. Sie verlieren das Gefühl und Gespür für sich, wissen nicht mehr wo sie enden und der andere beginnt. Manche sind hochsensibel, wenn es um die eigene Bedürftigkeit geht, können aber die eigenen Handlungen und Wirkungen nicht mehr einschätzen. Alles ist dumpf, taub, weit weg, schwer und einfach nur leer. Verzweiflung macht sich breit, weil man sich nicht mehr spüren kann. Weil es sich anfühlt, als wäre man nicht mehr da, oder man wäre jemand anders. Einige müssen täglich ihre eigenen Grenzen überschreiten, damit sie sich überhaupt noch spüren können. Das kann ein exzessives Konsumverhalten sein, Belohnungen wie Einkaufen, oder Essen gehen, oder einen guten Tropfen gönnen, quasi die Wert-schätzung über das Produkt bzw. Leistung erfahren. Andere verreisen jedes Wochenende, nur damit sie nicht alleine mit sich sind. Wieder andere betreiben Sport bis zur Schmerzgrenze, powern sich noch mehr aus, noch mehr Adrenalin, noch hochtouriger und dann das große wundern, warum man nun auch noch körperlich so erschöpft ist, wobei null an Schlaf zu denken ist.  Ganz schlimm wird es wenn Suchtmittel ins Spiel kommen wie Tabletten, Drogen, Alkohol etc. wenn metaphorisch die Symptome betäubt, ertränkt und gedämpft werden… 

    Aus solch einer Situation scheint es sehr schwer vorstellbar zu sein, dass sich die Situation verbessern könnte. Wenn man die Frage stellt, wie und wann es besser sein könnte, erscheint das so unendlich weit weg und nahezu unmöglich. „Ihr wisst gar nicht wie es mir geht, wie ich mich fühle und wie sich das alles anfühlt…“ hören Angehörige, Partner, Kollegen, Vorgesetzte.

    Es gibt 1000 Gründe warum man etwas nicht ändern kann, kaum eine Handvoll Gründe wann es gehen würde. Es ist richtig, dass es schwer ist, aber es ist richtig, dass es für alles eine Lösung gibt; sofern man das möchte. Wenn Sie nun diesen Gedanken Taten folgen lassen würden und könnten. Aus dem NEIN schrittweise ein JA würde, wie würde sich das anfühlen, was würden Sie spüren, woran würde Ihr Umfeld das erkennen können? Könnten Sie die „Reise“ beschreiben? Würden Sie irgendwo hinreisen, wo sie sich auskennen, mit dem Ort etwas verbinden (Reise in die Vergangenheit), oder würden Sie sich auf ein mögliches Abenteuer einlassen (Wunsch- oder Traumreise) ? 

    Wenn Ihr Körper ein Stein wäre, welcher Stein wäre es, wie würde er aussehen. Wäre es ein „normaler“ Stein, ein Edelstein, ein Kieselstein, klein, groß, rund, glatt, Ecken und Kanten usw.? Schließen Sie die Augen, gehen Sie auf Reisen und seien Sie der Stein, versuchen Sie wahrzunehmen, wie Sie sich fühlen. Erlauben Sie sich in den Stein zu sinken und einfach nur zu spüren…