Freitag, 18. November 2011

Selbstbestimmung - Frei und Unfrei

Immer wieder erlebe ich in der täglichen Arbeit, dass Menschen sich sehr schwer tun „etwas‘ Loszulassen. 

Bitte ich sie, das „ES“ zu beschreiben,können es die wenigsten konkret benennen. 

Spürbar ist jedoch für mich, nicht dass etwas nicht loslassen zu können, sondern dass an etwas weiterhin festhalten wollen. 

Dann sitzen wir an einem Tisch, arbeiten und sprechen über das, was gerade ansteht und sich im jeweiligen Leben abspielt und wohin die Reise gehen soll. In den ersten Stunden ist grundsätzlich fast durch die Bank weg, erst einmal alles schlecht. Die Arbeit an sich, die Kollegen, der Stau, der Chef, der Kunde, die Kinder, der Partner, die anstehenden Feiertage und überhaupt ist alles einfach nur doof! 

Aber warum würde man etwas, was einem nicht gut tut, nicht loslassen wollen? Welche Logik brächte das mit sich, wofür wäre es gut und wofür stünde das!? Was möchte ich denn partout behalten und wie erkläre ich mir, dass ich aus diesen Erkenntnissen nichts lerne?



Hmm, ist das woran ich nachwievor festhalte, doch nicht so schlecht, oder nur bequemer? Was gibt es mir, dass ich obwohl ich mich schlecht fühle, immer noch verbissen daran festhalte? Keinen Schritt zur Seite gehe, einen anderen Blickwinkel einnehmen kann und vielleicht sogar nicht einnehmen will, denn ICH habe ja kein Problem! Wenn der andere sich so verhalten würde, wie es mir gut täte, hätte ICH ja kein Problem mehr! 

Das ist eine Möglichkeit mit Problemen umzugehen. Eine andere bei sich zu schauen, was ist gut am Festhalten? Was würde im schlimmsten Falle wegfallen? Was passiert, wenn alles bleibt? Werde ich für das Ausharren und Ertragen belohnt, oder verliere ich am Ende sogar alles, woran ich festhalte,  mir lieb und teuer ist - Gesundheit, Arbeit, Partner, Freunde, Geld, Ansehen, Respekt, Selbstachtung usw. ?
 


Welche Freiheit, oder Unfreiheit haben wir? Bin ich freier, wenn ich entscheide? Was kann ich schrittweise verändern, damit ich mich nicht wie am letzten Strohhalm klammere? Wie groß und stabil muss der Strohhalm sein, damit ich nicht mit ihm untergehe? Warum gehe ich lieber unter, als das ich meine Position verändere? 




Bin ich ein freier Mensch, oder der Gefangene meines eigenen kreierten Lebens?

Wer gibt hier wirklich die Freiheit, oder Unfreiheit vor? 

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